SS
NORMANDIE
1:350
by Oldmodelkits (OMK)
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Zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung 1935 war die SS Normandie der Compagnie Générale Transatlantique (CGT) - international als French Line bekannt - das größte Passagierschiff auf den
Weltmeeren. Sie war mehrfache Trägerin des Blauen Bandes und gilt bis heute aufgrund ihres Aussehens, welches im Art-déco-Stil gehalten war, sowie ihres großzügigen Raumangebots und der klaren
Linien ihrer Form als Meilenstein des Passagierschiffbaus.
Auf der Werft Chantiers de Penhoët in Saint-Nazaire wurde ihr Rumpf 1931 auf Kiel gelegt. Der Stapellauf fand am 29. Oktober 1932 statt, getauft wurde sie durch die Gattin des damaligen
Staatspräsidenten Albert Lebrun. Aufgrund der Weltwirtschaftskrise und dem damit verbundenen Rückgang der Passagieren auf der Transatlantikroute wurde die Indienststellug um ein Jahr verschoben,
so dass die Jungfernfahrt des 812 Millionen Francs teuren Schiffes schließlich am 29. Mai 1935 von Le Havre nach New York erfolgen konnte - diese schaffte die SS Normandie in der Rekordzeit von 4
Tagen, 3 Stunden und 2 Minuten bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von knapp 30 Knoten. Sie übernahm damit das blaue Band von der Bremen. Nachdem auch die Rückfahrt nach Cherbourg mit
durchschnittlich 30,31 Knoten in nur 4 Tagen, 3 Stunden und 25 Minuten erreicht wurde, war die SS Normandie offiziell das schnellste Schiff der Welt.
Mit dem Beginn des 2, Weltkriegs wurde die Erfolgsgeschichte der SS Normandie jedoch beendet. Seit August 1939 verblieb das Schiff an seinem Liegeplatz in Manhattan, New York. Am 16. Dezember
1941 wurde die französische Flagge am Heck eingeholt und das Schiff durch die Amerikaner requiriert. Sie erhielt den Namen Lafayette und sollte an ihrem bisherigen Liegeplatz an Pier 88
umfangreich umgebaut werden. Am 9. Februar 1942 kam es jedoch im Rahmen der Umbaumaßnahmen, begünstigt durch Sicherheitsmängel und Nachlässigkeiten bei Schweißarbeiten zu einem Brand im Großen
Salon. Trotz sofort eingeleiteter Löscharbeiten konnte das Feuer nicht gelöscht werden und breitete sich weiter aus. Aufgrund der enormen Rauchentwicklung musste der Maschinenraum geräumt werden,
so dass die Öfen geschlossen wurden. Der Dampfdruck in den Kesseln sank daraufhin, so dass die Lenzpumpen nicht mehr arbeiten konnten. Durch hereinkommendes Löschwasser bekam das Schiff starke
Schlagseite, um 23.30 waren es über 40°. Um 00:30 Uhr wurden alle Mannschaften vom Schiff beordert - um 02:45 Uhr kenterte die SS Normandie im Hafenbecken, wo sie für Monate im Schlick liegen
blieb. Am 15. September 1943 schließlich gelang es in einem 11 Millionen Doller Unternehmen das Schiff wieder aufzurichten. Im Jahr 1946 wurde sie schließlich in Port Newark durch die Lipset
Corporation abgewrackt. Bis heute sind vor dem geplanten Umbau ausgebaute Einrichtungsgegenstände in aller Welt verstreut begehrte Sammlerobjekte.
In über 9 Jahren Entwicklung entstand das Modell der SS Normandie im Maßstab 1:350. Gefertigt wurde dieses mit modernster Fertigungstechnologie - die Master für den Formenbau entstanden im
3D-Druckverfahren in mehreren Schirtten. Mit einer Gesamtlänge von knapp 90cm ist der Rumpf ein gigantisches Bauteil aus Resin, das in Über- und Unterwasserschiff geteilt ist. Eine Vielzahl
weiterer Resinteile dient zum weiteren Bau des Schiffes. Mehrere Platinen mit Fotoätzteilen, ein mehrteiliges, gelasertes Echtholzdeck, Decals und vieles mehr vervollständigen den gigantischen
Bausatz, der insgesamt aus über 1.100 Einzelteilen verschiedenster Materialien in höchster Qualität besteht.
Der Bausatz von OMK (OldModelKits) ist limitiert und bedarf keinerlei weiterer Zubehörteile. Er stellt das wohl akkurateste Schiffsmodell in Museumsqualität dar, das aktuell erhältlich
ist. Auf der Website des Herstellers findet sich hier ein
(englischsprachiger) Bericht zur Entstehungsgeschichte des Modells.
Als einzige Ergänzung kommt ein im 3D-Druckverfahren hergestellter Namenszug am Bug zur Anwendung, der die Decals aus dem Bausatz ersetzen wird.
Da das Modell optional als Wasserlinienmodell oder Vollrumpfmodell gebaut werden kann, ist der Schiffskörper zweiteilig ausgefertigt - Unterwasserschiff und Überwasserschiff. Im Unterwasserschiff
sind bereits zwei massive Querträger eingearbeitet, die als Aufnahme für den Ständer im Display dienen können. Im Überwasserteil ist ein einzelner Quersteg, der allerdings aufgetrennt werden
muss, um die beiden Rumpfteile bündig zusammensetzen zu können. Die Angüsse der Fertigung beider Teile sind über die gesamte Schiffslänge teilweise noch vorhanden und müssen an beiden Teilen
zunächst grob mit einer Feinsäge entfernt, dann mit einem großen Schleifblock nass plan geschliffen werden, so dass die Rumpfteile bündig aufeinander passen. Zwei Bohrungen mit 6 Millimetern
Durchmesser werden im Unterwasserschiff durch die Querträger gesetzt, um später das Modell auf dem Display fixieren zu können. Die beiden Rumpfhälftenwerden dann mit Isopropanol und Seifenwasser
gereinigt und sind dann vorbereitet zur Montage.
Nach dem Reinigen der fast 1 Meter langen Bauteile folgt deren Montage. Zum Verkleben kommt UHU-Plus Endfest zur Anwendung - ein lösungsmittelfreier 2-Komponenten-Epoxidharzkleber, der
extrem stabile Ergebnisse erzielt und circa 90 Minuten bearbeitbar ist - ein unschlagbarer Vorteil, wenn es darum geht, die großen Bauteile akkurat auszurichten. Die Klebekanten beider
Bauteile werden hiermit zunächst bestrichen, dann werden die Teile aufeinandergesetzt und ausgerichtet. Mit Panzertape werden die Teile fixiert, sobald sie ausgerichtet sind. Mit Schraubzwingen
kommt dann grobes Werkzeug zur Anwendung, um die Rumpfseiten bündig zu fixieren, sowie um die beiden Bauteile bis zur vollständigen Aushärtung des Klebers zusammen zu pressen. Nach 24h ist der
Kleber getrocknet, so dass nun alle Fixierungen entfernt werden können. Trotz allem sind Spalten und kleine Kanten zurück geblieben, die nun in den nächsten Schritten verspachtelt und
verschliffen werden müssen - in mehreren Schritten, mit Grundierung als Zwischenschritt zur Überprüfung der Arbeit und unter Vorsicht, um, die feine Rumpfstruktur nicht zu stark zu
beeinträchtigen.
Im nächsten Schritt wird der Wellenbrecher auf dem Bugdeck montiert. Hier sind geringe Spachtelarbeiten im vorderen Bereich notwendig, um eine vollständig glatte Fläche zu erhalten. Auch der
Namenszug, im 3D-Druck-Verfahren gefertigt, wird nun beidseitig angebracht - waagrecht, wenn das Schiff waagrecht im Wasser liegt. Das Ruder am Heck benötigt etwas Nacharbeit im oberen Bereich,
hier muss ein Kunststoffteil eingesetzt und in Form geschliffen werden, um mit seinem Gegenüber am Rumpf passend montiert werden zu können. Sämtliche Bullaugen werden nun mit der elektrischen
Kleinbohrmaschine geöffnet. Diese werden später mit Micro Kristal Klear "verglast". Nach einem nassen Feinschliff erhält das komplette Modell eine Grundierung mit Vallejo Grey Primer,
dem dann die weiße Lackierung folgt. Hierfür wird White Primer von Vallejo verwendet.
Nach ausreichend Trockenzeit der weißen Farbe wird diese maskiert, um im nächsten Schritt die schwarze Farbe des Rumpfes lackieren zu können. Wichtig hierbei ist es, den "Schwung" am Bug so genau
wie möglich hin zu bekommen, um die Linienführung des Schiffes korrekt wiederzugeben. Vallejo Black Primer wird als Rumpfarbe auflackiert, dient aber ebenso als Grundierung für das rostrote
Unterwasserschiff.
Zwischenzeitlich werden sämtliche Löcher in den beiden eigentlichen Schornsteinen aufgebohrt und versäubert. Der dritte Schornstein stellt nur eine Attrappe dar und ist ohne Funktion. Im Bausatz
ist dieser komplett hohl dargestellt. Mit einer passend zugeschnittenen Platte aus Plastik wird dieser daher von der Innenseite bündig verschlossen. Alle drei Schornsteine werden dann im inneren
Bereich schwarz lackiert. Nach dem Trocknen folgt eine hellgraue Grundierung der Außenseiten als Basis für die folgende rote Farbe, deren kräftiger Farbton markant für das äußere
Erscheinungsbild der Normandie ist.
Für die Lackierung der Schornsteine kommt Vallejo Model Air "Red" zur Anwendung. Nach dem Trocknen werden die Schornsteine maskiert und der obere, schwarze Streifen lackiert. Die Schornsteine
sind dann fertig für die weitere Detaillierung, die allerdings erst später erfolgen wird. Zunächst folgen weitere Arbeiten am Rumpf. Das Bugdeck wird dunkelbraun lackiert, Bereiche auf dem
Oberdeck in Dunkelgrün. Ist dies fertig gestellt, folgen letzte Nacharbeiten und Feinarbeiten der Lackierung, bevor dann der gesamte Rumpf mit Klarlack seidenmatt lackiert und die bisherigen
Schritte damit versiegelt werden. Es folgt dann die Bemalung sämtlicher Fenster und dem Verglasen der Bullaugen.
Nachdem sämtliche Fenster in schwarz ausgefärbt sind, wird die Lackierung mit einem Klarlackauftrag versiegelt. Dem Bausatz liegt ein hervorragend gestaltetes Echtholzdeck bei, welches aus den
Holzsheets herausgetrennt und aufgeklebt werden muss. Zum Verkleben wird Holzleim verwendet, der zum einen sehr gut hält, dazu aber die Möglichkeit bietet, die einzelnen Teile nach dem Aufbringen
noch zu verschieben und anzupassen. Im selben Zuge mit den Holzdecks werden auch die beiden Resinteile der Brückennock montiert und farblich angepasst. Im hinteren Bereich folgen dann noch
Treppen und weitere Teile am Swimminpool. Zunächst werden aber sämtliche Teile des Holzdecks montiert.
Die vordere Ladeluke wird auf dem Holzdeck aufgeklebt, ebenso die beiden Aufbauten auf dem Oberdeck, sowie die beiden Schornsteine und die hintere Attrappe. An den Schornsteinen werden später
noch weitere Details ergänzt, bzw. die Spalten zum Deck verschlossen. Am Heck werden die aus Resin gefertigten Treppen ergänzt, sowie die Umrandung des Swimmingpools. Im Folgenden
nun die ersten Bilder des gesamten Models in seinem aktuellen Zustand. Es folgt nun die Detaillierung des Pools, bevor dann die weiteren Kleinteile ergänzt werden - es stehen dann in
Kürze die Fotoätzteile an.