1:35 by Soar Art Workshop / Metal Troops
Die Geschütze "Schwerer Gustav" und "Dora" waren die größten und aufwändigsten Geschütze, die jemals gebaut und auch tatsächlich in den Einsatz gelangt sind. Irreführenderweise aber werden diese beiden Geschütze oftmals als Eisenbahngeschütze bezeichnet, wobei sich diese Bezeichnung auch (fälschlicherweise) weitgehend durchgesetzt hat. Fakt ist jedoch, dass diese beiden Geschütze nur sehr kurze Gleiswege zum Aufbau, sowie als Schießkurve benötigt haben. Im Gegensatz beispielsweise die auf dem Schienenwege eingesetzten, mobilen schweren Eisenbahnkanonen wie K-51 Leopold. Sowohl die Dora als auch Schwerer Gustav wurden von der Firma Krupp in der Zeit von 1937-1941 entwickelt und gebaut, nach ihrer Erprobung dann von der Deutschen Wehrmacht im zweiten Weltkrieg eingesetzt.
Es handelte sich bei beiden Kanonen um sogenannte Kanonen mit Hydraulischem Schubkurbelverschluss. Hierbei bestand das Geschützrohr aus einem Seelen- und einem Mantelrohr, welches in einer Rohrwiege gelagert war. Diese wurde zwischen zwei lange Lafettenholmen montiert, welche dann über Zwischenträger auf insgesamt acht fünf-achsigen Drehgestellen gelagert waren. Die Drehgestelle liefen hierbei auf zwei, für den Einsatz der Geschütze verlegten, parallelen Gleissträngen. Über einen eigenen Generator am Heck wurde das Geschütz mit Strom versorgt und konnte, über die an einigen Achsen montierten Elektromotoren, für die Feineinrichtung selbstständig bewegt werden.
Es wurde zwar Mitte der 1930er Jahre im Zuge der strategischen Ausrichtung der Deutschen Wehrmacht die Blitzkriegsstrategie entwickelt, das Heereswaffenamt der forderte von Krupp weiterhin schwerste Kanonen, mit denen Befestigungen und Bunkeranlagen, wie beispielsweise die Maginotlinie zerstört werden könnten. Voraussetzung für die Entwicklung der schweren Geschütze war, dass diese aus speziell hierfür zu fertigenden Stellungen innerhalb des eigenen Territoriums eingesetzt werden konnten, sowie deren Verlegung und Transport, sowie die Nachschubversorgung über das reguläre Schienenverkehrsnetz erfolgen konnte.
Hierauf folgte daher die Projektierung der Geschütze mit Kaliber 70 cm, 80 cm und 100 cm. Der Auftrag erging dann im Jahre 1937 für das 80-cm-Geschütz in Haubitzenbauweise auf ausdrücklichen Wunsch des Führers Adolf Hitler. Der Direktor Prof. Dr.-Ing. Erich Müller (1882-1963), Spitzname "Kanonen-Müller" war für die gesamte Leitung des Projekts bei der FIrma Krupp verantwortlich. Es erfolgte daraufhin der Bau zweier Geschütze von Kaliber 80 cm (Gustav und Dora). Ein weiteres, drittes Geschütz mit Kaliber 52 cm wurde projektiert, es wurde jedoch nie fertig gestellt. Die formelle Bezeichnung der Geschütze bei Krupp waren für das erste Geschütz "Schwerer Gustav", das zweite erhielt die Bezeichnung "Schwerer Gustav 2". Das projektierte dritte Geschütz erhielt, aufgrund seiner geplanten Modifikationen die Bezeichnung "Langer Gustav". Die formale Wehrmachtsbezeichnung des Waffentyps der Geschütze 1 und 2 war "Gustav-Gerät". Eingeschossen wurde das erste, einlagige Seelenrohr auf dem Schießsplatz in Hillersleben auf einer Behelfslafette im September 1941.
Die Fertigstellung der komplettierten Lafette erfolgte nur wenige Zeit später, so dass das Geschütz dann zu Testzwecken auf dem Übungsplatz Rügenwalde in Hinterpommern aufmontiert und erfolgreich getestet werden konnte. Oberst Dr.-Ing. R. Boehm wurde als Kommandeur der am 8. Januar 1942 neu aufgestellten "Schweren Artillerie-Abteilung (E)672" ausgewält. Im Laufe der Übergabezeremonie des Geschützes wurde dieses dann auf den Namen "Dora" getauft. Der Marschbefehl "Weisung 41" erging am 5. April 1942 an die Abteilung 672 zum Beschuss der Festung Sewastopol.
Es waren fünf vollständige Eisenbahnzüge zur Verlegung des Geschützes sowie dessen Mannschaften und des benötigten Gleismaterials notwendig, sowie weitere drei bis vier Bauzüge, die für den Aufbau des Geschützes und der Feuerstellung verantwortlich waren. Die meiste Zeit nahm der Aufbau der Feuerstellung in Anspruch, da hierfür die Aufbaustrecke drei-gleisig und die in einem Kreisbogen verlegte Schießstellung zweigleisig mit zusätzlichen Stabilisierungselementen über eine Länge von ca. 900m angelegt werden musste. Auf beiden Seiten der Schießstellung wurden zudem Erdwälle aufgeworfen, die mit Tarnnetzen für den Schutz des Geschützes sorgen sollten. Zwei Heeres-Flakabteilungen standen weiterhin zum Luftschutz bereit. Mittels Portalkränen, die auf zwei zusätzlichen Schienen außerhalb der Aufbaugleise verlegt werden mussten, konnte das Geschütz innerhalb von 56 Stunden vollständig aufgebaut und einsatzbereit gebracht werden.
Zwei von Krupp speziell für diese Aufgabe entwickelte Diesel-Doppellokomotiven des Typs D311 kamen zum Verschieben des Geschützes in der Feuerstellung zur Verwendung. Mittels der in den Drehgestellen montierten Elektromotoren erfolgte dann die Feinrichtung aus eigenem Antrieb. Wie bei sämtlichen schweren Eisenbahngeschützen der Deutschen Wehrmacht wurden die Kartuschen der Granaten in separaten Klimawagons gelagert, um die für die optimale und berechenbare Verbrennung des in den Kartuschen verwendete Nitroglycerinpulver erforderliche Temperatur von ca. 15°C gewährleisten zu können.
Bei der Schlacht um Sewastopol erfolgte der erste und gleichzeitig auch der einzige Kampfeinsatz des Geschützes "Dora" vom 5. Juni bis zum 2. Juli 1942. Es wurde hierbei der komplette Munitionsvorrat des Verbandes - 48 panzerbrechende Granaten - auf die verschiedensten Festungsanlagen der Stadt abgefeuert. Weitere 4 Schuss mit Sprenggranaten wurden auf See, sowie eine weitere auf das Fort "Maxim Gorki" abgegeben, ohne hierbei aber wirkungsvolle Treffer erzielt zu haben. Ein Munitionsdepot der Roten Armee, genannt "Weiße Klippe" war eines der sieben Ziele. Dieses befand sich in bis zu 30m Tiefe, unter gewachsenem Erdreich und unter Wasser. Es wurde hier der gesamte Munitionsvorrat für einen Zeitraum von zwei Jahren der Festung "Maxim Gorki" gelagert. 16 Schuss wurden alleine auf dieses Ziel abgegeben, wobei dann eine 120m hohe Rauchsäule von dem Ziel in den Himmel aufgestiegen sein soll. Bis heute ist unklar, ob es sich hierbei um einen Volltreffer des Stollensystems handelte, oder ob außerhalb für die Einlagerung vorgesehene Munition getroffen wurde, die dadurch zur Explosion gebracht wurde.
Der angerichtete Schaden war trotz der Ungenauigkeit der Schüsse und der dadurch resultierenden großen Streuung der Einschläge immens. Auch aufgrund dessen, dass sowohl das Geschütz, die Bedienmannschaft und auch vor allem die verwendete Munition bei diesem ersten Kampfeinsatz unerprobt waren, kann dieser Einsatz unter Kampfbedingungen als großer Erfolg gewertet werden. Der immense finanzielle und logistische Aufwand, der für die Verlegung und den Einsatz dieses Geschütztyps notwendige waren, standen jedoch einem weiteren Ausbau der Einsatzbereiche entgegen. Ein weiterer Einsatz des Geschütz "Dora" sollte nach der Beschießung Sewastopols bei der Belagerung Leningrads erfolgen. Hierzu wurde am Bahnhof der Stadt Taylsy, südlich von Leningrad eine Geschützstellung errichtet. Das dann für den Einsatz vorgesehene Ziel war die Insel Kronstadt. Das Geschütz selbst jedoch verblieb über die gesamte Zeit hierbei in verladenem Zustand in der Nähe von Riga. Anstatt in den Einsatz, wurde das Geschütz jedoch zurück nach Rügenwalde verbracht, wo es überholt werden sollte. Die Besatzung des Geschützes wurde dem 388. Volks-Artillerie-Korps zugeteilt.
Nach seiner Ankunft in Rügenwalde zur Überholung wurde hier ein neues Seelenrohr eingebaut, da das bisherige bereits vor der projektierten Standzeit von 100 Schuss stark abgenutzt war. Das bisherige Rohr war aufgrund der 1850 Kg Hochleistungstreibladung, die pro Schuss zum Einsatz kamen, bereits stark ausgebrannt. Bereits ab dem 15. Schuss verschlechterte sich die Trefferlage zunehmens. Bei dem neu verbauten Seelenrohr handelte es sich dann auch um die zweilagige Ausführung, welche bereits beim zweiten Geschütz verbaut wurde. Ein letztes Mal wurde das Geschütz dann am 19. März 1943 in Anwesenheit von Adolf Hilter auf dem Übungsplatz Rügenwalde bei einer Vorführung abgefeuert.
Eine Modifizierung der beiden "Gustav"-Geräte wurde als Planprojekt im weiteren Kriegsverlauf betrieben, um dann parallel zum Einsatz der V-Waffen Großbritannien mit Artillerie beschießen zu können. Ein bis auf 44m verlängertes, glattes Seelenrohr sollte verbaut werden, um die für diesen Einsatz notwendigen Schussweiten von 100 bis 200 Kilometern erreichen zu können. Weitere Gegengewichte für die Rohrverlängerung sollten am Verschlussblock montiert werden, der Ansetzer, Munitions- und Kartuschentransport umkonstruiert werden. Am wichtigsten für die Steigerung der Reichweiten war jedoch der Einsatz von neuer Munition. Da sich Granaten mit Raketenzusatzantrieb bei vorgegangenen Tests als sehr unpräzise erwiesen haben, wurde der Einsatz des "Peenemünder Pfeilgeschosses" angestrebt. Hierbei handelt es sich um unterkalibrige (52 cm), pfeilstabile Treibspiegelgeschosse, die bei einem Eigengewicht von ca. 2000 Kg eine Mündungsgeschwindigkeit von über 1200 m/s und eine Reichweite von über 130 Kilometern erreichten. Da hierbei die Sprengladung nur maximal 180 Kilogramm enthalten würde, hätte dieses panzerbrechende Geschoss nur eine psychologische Wirkung ohne jeglichen militärischen Nutzen gehabt. Die Pläne zur Verwendung des "Gustav"-Geräts für den Einsatz gegen Großbritannien wurde daher aufgegeben.
Am 19. März 1942 erfolgte ein Vorführungsschießen in Rügenwalde, bei dem das gesamte Oberkommando der Wehrmacht anwesend war. Dies waren die letzten Einsätze von Dora. Im September 1943 wurde Dora dann in das Heeres-Neben-Zeugamt nach Auerswalde bei Chemnitz verlegt und eingelagert. Einen Tag vor Eintreffen der amerikanischen Truppen wurde das Geschütz am 14. April 1945 dann von der Wehrmacht gesprengt. Die Spur des Geschützes verliert sich, nachdem es im Sommer 1945 von sowjetischen Spezialisten untersucht und im Herbst des selben Jahres zum sowjetischen Beutesammelplatz nach Merseburg verbracht wurde.
Das zweite Geschütz "Schwerer Gustav", das niemals aktiv im Einsatz war, wurde im März 1943 in Rügenwalde abgebaut und weiter gen Westen verbracht und ebenfalls eingelagert. Die Geschützzüge transportierten das abgebaute Geschütz nach Grafenwöhr, wo es am 19. April 1945 gesprengt wurde. Erst in den 1950er Jahren wurden die Trümmer des Geschützes verschrottet.
Nach dem Krieg wurden in den Produktionsstätten von Krupp in Essen Teile des dritten Geschützes (Kaliber 52 cm) gefunden.
Quelle: Wikipedia
Das als "größter Spritzgussbausatz aller Zeiten" bezeichnete Modell kommt in einem stabilen Karton mit den Maßen 110x55x35 cm und einem Gesamtgewicht von über 26 Kg.
Insgesamt besteht der gigantische Bausatz aus über 3000 Einzelteilen an insgesamt 96 einzelnen Spritzgussrahmen. Dazu kommen 147 separat beiliegende Einzelteile, darunter 16 große Fahrwerkteile, 80 Laufrollen, 6 Teile des Geschützrohres und 16 Alumiumteile für das Schienenstück. Die größten, lose beiliegenden Bauteile stellen die beiden Hauptlafetten und das Schildzapfenlager, sowie die Ladeplattform dar. Weiterhin ist das Schienenbett als 4 große Bauteile ausgeführt. Die Schienenstränge liegen als aus Aluminiumgefertigte Bauteile bei, die allerdings für den Maßstab zu groß sind. Weiterhin liegen dem Bausatz 10 große Fotoätzteile für die Laufgitter der unteren Drehbrücken bei, diverse Schrauben und Federn für die Montage der Großteile. Alle Bauteile sind in mehreren Klarsichtfolien verpackt, welche wiederum in 5 Kartons untergebracht sind.
Die Fahrgestelle der vier Drehgestelle bestehen jeweils aus vier Ober- und Unter-, sowie je 2 Seitenteilen. Hier werden dann die Achsen samt Rollen, Bremssysteme, Transportbrücken und Aufbauten angebracht. Auch findet sich hier einer der gravierendsten Fehler des Modells: Das Original hatte 8 je 5-achsige Drehgestelle, von denen je zwei mittels darauf gelagerter Drehbrücke verbunden waren.Insgesamt 80 Laufrollen liegen dem Bausatz bei, die mit dem jeweiligen Bremssystem montiert und an den Drehgestellen angebracht werden wollen.
Die weiteren Teile sind für den Zusammenbau der Unter- sowie Oberlafette, der geschützeigenen Kraftzentrale, dem Munitionsaufzug sowie für den Bau der Laufstege samt Geländer. Auch die Verbindungseinheiten der beiden Lafetten sind im Modell beweglich dargestellt und sollten auch so gehalten werden, um das Modell später ohne Probleme auf den Schienen ausrichten zu können.
Das Geschützrohr der "Dora" besteht aus 6 Einzelteilen, dazu kommen weitere Teile für den Aufbau des Gegengewichts, den Verschlussblock und für die Transportwagen für Munition und Kartuschen. Leider findet sich auch hier der zweite, gravierende Fehler des Modells. Je nach Quelle ist das Geschützrohr um ca. 28cm zu lang und falsch proportioniert. Für eine korrekte Darstellung muss es daher in mehrere Teile zertrennt, gekürzt und neu aufgebaut werden, um in seinen korrekten Maßen und Proportionen dargestellt zu werden.
Für die Darstellung der Laufgitter, die den Boden der Drehgestele darstellen, sowie für einige Laufstege liegen große Fotoätzteile bei. Leider sind diese allerdings nicht für alle Laufstege des Modells vorgesehen, die meisten sind aus geschlossenem Kunststoff gefertigt und sollten für eine realistische Darstellung aus Gittermaterial neu aufgebaut werden. Für die Präsentation des Modells sind 4 je 50c m lange Kunststoffteile vorhanden, die als Basis fr das Schienensystem dienen soll. Die Schienen selbst werden aus (nicht maßstabsgetreuen) Aluminiumprofilen dargestellt. Soll das Geschütz in einer Schießkurve dargestellt werden, werden diese Teile natürlich nicht benötigt. Weiterhin gibt es eine Unmenge an Schrauben, Federn und Metallstiften, die zum stabilen Aufbau der "Dora" benötigt werden.
Der Bauplan liegt in Form eines kleinen Handbuchs bei, das außer 3D-Zeichnungen auch einige Originalfotos und historische Informationen bietet. Decals liegen dem Bausatz leider nicht bei, sind aber von alternativen Anbietern auf dem Markt erhältlich.
Puffer aus Metall v. RB Model
Die Firma RB Model bietet im Maßstab 1/35 voll funktionsfähige Puffer aus Messing an. Diese bestehen aus gedrehten Messingteilen, Ätzteilen sowie je einer Mutter und Feder. Im Gegensatz zu den Bausatzteilen der "Dora" sind diese realistisch geformt - es gibt einen flachen für die linke und einen abgerundeten Puffer für die rechte Seite. Jedes Set besteht je aus Teilen für je einen linken und einen rechten Puffer.
Ätzteile und Draht, Kunststoffprofile und Kunststoffplatten
Zur weiteren Detaillierung von Kleinteilen wie Scharniere, Griffe, Halterungen sowie Handrädern und mehr werden diverse Ätzteile und Ätzteilreste verschiedenster Hersteller wie Eduard, Aber, Griffon Models, Royal, Lion Roar etc. verwendet.
Weiterhin kommt Draht in unterschiedlicher Stärke und unterschiedlichem Material zur Verwendung. Für den Neuaufbau der Laufstege werden neben Aluminiumlochgitter als Lauffläche auch Kunststoffprofile der Marke Evergreen verwendet. Weitere Kunststoffprofile und Platten kommen bei Umbaumaßnahmen und Detaillierungen zum Einsatz.
Aluminium Lochblech
Für den Neuaufbau der Laufstege kommt Aluminium-Lochblech zur Verwendung, wobei die Rahmen und Träger der Laufstege aus Bausatzteilen oder aus Kunststoffprofilen neu aufgebaut werden.
Die Entscheidung fiel auf ein Aluminium-Lochblech der Marke Modulor mit den Maßen Quadratloch, gerade (QG 1,2/1,7) 0,5 x 400 x 500. Hieraus werden - auf einem Rahmen aus Kunststoffprofilen - sämtliche Laufstege neu aufgebaut.
Decals für das Eisenbahngeschütz "Dora" v. Peddinghaus
Da dem Bausatz von Soar Art Workshop leider keine Decals beiliegen, muss hier - sofern man originalgetreue Beschriftungen nutzen möchte - auf den After-Market zugegriffen werden. Der Deutsche Decal-Anbieter "Peddinghaus" bietet hier einen sehr großen Decal-Satz an, der auf einem DIN-A4 Bogen eine Vielzahl an korrekten Beschriftungen, Markierungen und Hinweisen beinhaltet. Bereits als das Modell von Soar Art auf dem Markt erschien, entstand eine erste Version des Decal-Satzes, der allerdings bis heute - zum Re-Release des Modells - eine Überarbeitung erhalten hat. Zur Verwendung kommt hier nun der aktuelle Satz, welcher um weitere 50 Decals - zumeist kleine Markierungen und Hinweisschilder - sowie um eine neue Anleitung erweitert wurde.
Leider haben die Decals der Firma Peddinghaus einen gravierenden Nachteil - sie sind auf einem extrem dicken Decalfilm gedruckt, welcher nicht verhindert und leider auch nicht behoben werden kann.
Eine Lösung für dieses Problem ist aber bereits in Arbeit und folgt in Kürze, so dass hier die bereits beklebten Wagons nochmals überarbeitet werden müssen/können, um dann auch das gewünschte und zufriedenstellende Ergebnis zu erhalten.
Balsaholz
Alle im Original aus Holz gefertigten Komponenten (beispielsweise die Laufbereiche der Drehgestelle) werden im Modell aus Echtholz nachgebaut. Kein Kunststoff lässt sich - egal wie gut bemalt - so realitätsnah als Holz darstelle, wie echtes Holz selbst. Das Balsaholz hat eine Stärke von 2mm und wird hierzu in schmale Streifen geschnitten, verschliffen und einzeln anstatt der Kunststoffteile aufgeklebt..
Munition
Dem Modell liegen Bauteile für die Erstellung zweier Geschosse bei, die allerdings weder in Form noch Qualität auch nur ansatzweise dem Original entsprechen und daher keine Verwendung finden werden.
Der Deutsche Spezialist für Metalldrehteile, Schatton Modellbau, bietet hier hervorragenden Ersatz in Form eines Sets an, das aus zwei unterschiedlichen Geschossen, zugehörigen Kartuschen und Hülsen besteht. Diese werten das Modell hervorragend auf und kommen hier natürlich zur Verwendung. Die Qualität ist, wie erwartet, sehr hoch und die Teile unbedingt zu empfehlen!
Gleise
Wenn man das Modell in einer angedeuteten Schießkurve darstellen möchte, sind Schienen aus dem Zubehörhandel notwendig. Zum Zeitpunkt, als das Projekt Dora begonnen wurde, waren passende Schienen ausschließlich von Märklin in passender Spurweite auf dem Markt verfügbar. Mittlerweile wurden diese von weiteren Herstellern wie beispielsweise MiniArt aus der Ukraine ins Programm aufgenommen. Ob am Ende Schienen von Märklin oder MiniArt verwendet werden, bleibt noch zu prüfen.
Figuren
Das große Modell der "Dora" bietet natürlich enorm viel Platz für eine weitere Ausgestaltung mittels Figuren, um das Modell zum Leben zu erwecken. Verwendet werden hierzu diverse Figurensätze diverser Hersteller, vorrangig kommen die Sätze der Artillerie-Crew für das Geschütz Leopold sowie für den Mörser Karl zur Verwendung. Weitere Anbieter sind die Firma Miniart, Alpine und Masterbox.
Klebstoff
Um einer häufigen Frage vorweg zu greifen ein sehr wichtiges, auch wenn nicht wirklich ein "Zubehör", das aber für den Bau der Dora unerlässlich ist: Der zu verwendende Klebstoff, denn nicht jeder Kleber verklebt das Plastik dieses Bausatz. Das Material unterscheidet sich von herkömmlichen Bausätzen, ist sowohl von der Verarbeitung geringfügig anders, vor allem aber was die Verklebung betrifft, muss einiges beachtet werden. Will man nicht alles mit Sekundenkleber verkleben, kann man auch den Plastikkleber von Uhu "Uhu Plast" verwenden. Dieser klebt das Plastik hervorragend, verschweißt dieses so, wie jeder "normale" Kunststoffkleber "normale" Kunststoffteile verklebt.
Das Modell v. Soar Art Workshop bietet trotz seiner enormen Detailfülle leider einige Fehler, die teils falsch im Bauplan abgebildet wurden, teils komplett falsch im Modell dargestellt sind.
Die Modellbaukollegen R. Hildebrand/ R. Haduwolff haben hierzu bereits eine sehr gute Liste mit Fehlern des Bausatz erstellt, die ich hier gerne in Ausschnitten wiedergeben möchte. Diese Punkte sollten auf alle Fälle für ein korrektes Modell geändert, bzw. ergänzt werden.
Fehlerliste von R.Hildebrand & R. Haduwolff:
Fehler (S.15ff) Der gravierendste Fehler ist die Ausführung der Eisenbahn-Drehgestelle. Im Modell sind die jeweils an den 4 Enden der Lafette (Schiessgerüst) befindlichen
Drehgestelle als starre 10-achsige einteilige Wagen ausgeführt. Das Original hatte an dieser Stelle zwei drehbar gelagerte (=daher Drehgestell) 5-achsige Wagen, die das Befahren von Kurven
und Weichen erst ermöglicht hatten. Lösung: Die Teile A1, A2 und A4 in der Mitte durchtrennen und eine Abschlussplatte aus Restmaterial / Sheets fertigen.
Für die Drehbarkeit der Wagen gibt es nun zwei Optionen.
1. Die Wagenenden unter der Brücke E1 jeweils ca 3-5mm abschleifen.
2. Die Zapfen an den Enden von E1 abschneiden und 3 mm weiter außen wieder ansetzen.
An den Teilen L1 und L2 müssen die Drehzapfen auf jeden Fall 5-7mm weiter nach außen versetzt werden.
Fehler (S.14): Der Zusammenbau der Bremshebel C23/C3 ist falsch herum, die Halterungen für die Bremsbeläge stehen innen.
Fehler (S. 16) : Für den Maßstab 1/35 sind die Puffer jeweils 2-3 mm zu weit außen, also die Montagelöcher verspachteln und die Teile etwas weiter innen ansetzen. Wer
seine DORA mit Spur-1-Lokomotiven und Waggons zusammenbringen will, kann die Puffer so lassen.
Fehler (S. 16): Puffer sind grundsätzlich links flach, rechts rund, einfach abschleifen, dann stimmt es wieder!
Fehler (S.18): Das Anbauteil M5/M9 ist eine Aufbauhilfe, die am fertigen Geschütz nicht vorhanden ist.
Fehler (S.18): Die Materialkisten auf den vorderen Drehgestellen sind anders verteilt: Auf dem linken vorderen Drehgestell sind zwei Kisten (U7), davon die vordere ca.
3-4 mm niedriger montiert, auf dem Rechten ist eine Kiste (U7). Diese Kisten so montieren, daß sie NICHT zwischen den Aufgängen (P16/P17) liegen, sonst sind die Gestelle nicht drehbar.
Tipp (S.21): Bei allen Handläufen die Teile C19 und C28 erst nach der Montage der Streben ankleben...ist wesentlich einfacher!
Fehler (S.21): Unter den Handlaufstützen und den Klappscharnieren (C 28) sind kleine viereckige Bleche (3x2mm) montiert, unter denen Diagonalstreben sind, die die
Laufbrücken halten. Kann man mit Draht nachfertigen oder feinste T-Träger montieren. Die Laufbrücken waren nicht um die Seitenträger montiert, sondern saßen nur an den Trägern dran
Fehler (S.18): Auf der Brücke E 1 entfällt am rechten Drehgestell der Kasten (N4). An den Kästen waren übrigens Handgriffe!
Fehler (S.20): Die Bauteile B8 werden weiter oben montiert, und bei L1 und L2 an vorderem und hinterem Ende jeweils auch.
Fehler (S.20): Der Ring O18 mit der flachen Seite nach außen montieren.
Fehler (S.20): Auch hier oben sind die Handräder B9 seitlich an den Trägern zu montieren.
Fehler (S. 20): An der Vorderseite des oberen Schiessgerüstes sind große, runde Luken angeschraubt, die den Zugang zur Richtmechanik erlauben. Die angegossenen stumpfen
Erhebungen sind falsch.
Tipp (S.22): Die Bauteile R43 aus Stahldraht ersetzen, sie sind zumeist krumm und schlecht rund zu schleifen.
Fehler (S.23): Den Handlauf R25 auch am hinteren Schiessgerüst montieren, dabei den Teil ohne Stütze abtrennen und 1,2 cm Abstand zum Träger lassen, damit hier ein Durchgang
entsteht.
Fehler (S.23): Das Anbauteil R21/R37/R44 ist eine Aufbauhilfe, die am fertigen Geschütz nicht vorhanden ist. Die Montagelöcher lassen oder mit Nieten verschließen.
Tipp (S.25): Den Verschlussblock, den Keil und auch das hintere Ende der Rohrwiege mit Gewichten (Auswuchtgewichte, Bleigewichte o.ä.) ausfüllen, um der recht schwächlichen
Rohrhebemechanik das Leben leichter zu machen. Achtung: Der Verschlusskeil kann gut beweglich gehalten werden. Mit der Munition und dem beweglich baubaren Lademechanismus eine
schöne Abwechslung.
Tipp (S.25): Im Verschlusskeil ist die Abfeuerspule als kleine Bohrung mit rundem Schlitz herum zu sehen. Einfach mit Messer oder Lochpfeife eingravieren.
Fehler (S.26): Die Montagekeile O17 um den Hornring O19 gehören mit der senkrechten Seite nach außen!
Fehler (S.26): Die Hebeösen O38/O39 gehören am Hornring nach oben.
Fehler (S.27): Das Geschützrohr ist zu lang (nach den Daten von Herrn Taube)! Hier gibt es die Möglichkeit, das Rohr zusammenzubauen, und abzusägen und die Mündung mit den „Zügen" (Teil T10) neu aufzusetzen, aber die korrekten Daten sind im Moment nicht zu ermitteln. Die Überlänge liegt zwischen 5,7 cm und 29 cm... es streiten sich die fachlichen Geister!!!
Fehler (S.27): Der Abstreifring G5/P47 gehört nicht zur Dora, sondern zum zweiten Geschütz. P47 ist ansonsten zu klein und passt nicht. Löcher am Mantelrohr
schließen. Wer den Ring dennoch haben will - auf den Fotos ist erkennbar, daß der Ring aus Flachmaterial ist, dessen linke und rechte Hälfte oben und unten winklig aufgebogen und mit
Schrauben verbunden ist.
Tipp (S.28): Die Gelenke aller Verbindungsträger UNBEDINGT beweglich halten! Sonst ist ein späterer Zusammenbau des Geschützes unmöglich.
Fehler (S.29): Die Halterungen für die Munitions-Aufzüge R32/39 und R23 NICHT montieren, sondern erst mit den Munitions-Aufzügen anpassen, sonst passt es nicht.
Fehler (S.29): Die Munitionskarren sind falsch. Dem Modell sind zwei Karren beigegeben, die dem rechten Karren für Kartuschen entsprechen. Der Handgriff ist zu hoch und
muss um 1 cm niedriger sitzen, die Mulde ist zu hoch und muss komplett geändert werden. Der Karren für die Granaten hat den keilförmigen Abschluss hinten am Wagen nicht, und die Mulde geht
bis zum hinteren Ende des Wagens. Im Original wurde die Munition von den Karren auf den Mulden in den Querschienen vor den Verschluss geschoben.
Fehler (S. 30): Auf Teil M10 kommen rechteckige Luken mit runden Ecken in 6x3 mm, auf denen die Handgriffe O47 montiert werden.
Fehler (S.30): Die Räder C3 2-3mm kürzen, sonst passt die Lademechanik nicht.
Tipp (S.30): Die Hydraulik beweglich halten.
Fehler (S.31): Die Ladebühne M6 ist höhenbeweglich gelagert, muss aber auch in der vorderen Hälfte hochklappbar sein, um dem Rohrrücklauf in geringer Rohrerhöhung (15
Grad) Platz zu machen. Hier ist leider jeder Versuch, das zu ändern ein Ratespiel, da nur auf wenigen Fotos der Klapptisch hochgefahren aus der Ferne zu erkennen ist.
Fehler (S.31): Die Wanne M7 ist beweglich gelagert, also die Zapfen unten abschleifen und die Löcher in M11 zuspachteln. Den Fotos vom Schiessbetrieb nach ist diese Mulde nur für das abschließende Reinigen des Rohres gedacht, um den Bürstenkopf ein- und auszufädeln. Also das Teil für ein Reinigungs-Diorama nutzen.
Fehler (S.31/35): Die Granaten sind in Maß und Form völlig falsch, ebenso die Kartuschebeutel und die Kartusche, wie unschwer auf den Fotos zu erkennen ist. Hier empfohlen der Satz Granaten (6-teilig mit Granaten, Hauben und zwei Hülsen!) von Herrn Schatton, die Kartuschebeutel und den Verschluss der geladenen Kartusche sind hier im Satz dabei.
Fehler (S.33): Sämtliche Türen der Kraftstation haben Türgriffe. Einfach aus Heftklammern oder Draht nachfertigen.
Fehler (S.33): Zwischen den Handläufen M12, R18 und R3 müssen feine Ketten als Sicherung hängen.
Fehler (S.33): Das Bodenteil T1 ist im Original aus feinem Gitterblech. Leider sind hier keine Fotoätzteile eingeplant.
Fehler (S.34): Der Block O24/O26 ist ein Doppelscheibenblock, der 4 Drahtseile nach oben zu den Winden führt. Mit etwas Stahldraht oder silbern bemaltem Knopflochgarn leicht
zu beheben.
Fehler (S.34): Die Handläufe am hintern Ende (R 28) sind mit einer Sicherungskette verbunden.
Fehler (S.35): Die Munitionsaufzüge erst mit den Aufzugsplattformen anpassen, sie sind unten zu eng, also Teil O6 durch selbst gefertigtes Teil ersetzen oder mit
eingesetzten Plattformen zusammenfügen und die Schlitze verspachteln. (Zur Montage der Aufzüge s.o.)
Fehler (S.36): Die Leiter R5 nicht unten am Drehgestell montieren, sondern frei schwebend, bei der Bewegung des Geschützes auf der Schiesskurve würde die Leiter sonst weg
brechen. Unter der 3. Stufe von oben ist ein kleiner Querträger aus Rohr montiert, der die Leiter stabil hält.
Fehler (S.36): Das Teil M13 ist im Original nicht zu finden.
Fehler (S.37): Die gesamte Standplatte ist falsch. Der Querschnitt der Gleise ist zu kantig und die Gleise sind fast doppelt so hoch wie maßstäblich richtig wäre. Ebenso
völlig falsch sind die Schwellen, sie sind um 30% zu breit. Um das Geschütz in Feuerstellung zu zeigen, müssen die Gleise leicht gebogen sein (=Schiesskurve für Seitenrichtung im Einsatz),
zumindest müssten die zusätzlichen Träger für die ausfahrbaren Hydraulikstützen unter dem Geschütz da sein.
Die Bemalung:
DORA war in Reichsbahnfarben (mittelgrau) bemalt, so wie alle Eisenbahngeschütze ursprünglich. Ich empfehle, das Geschütz letztendlich in Panzergrau / German
Grey zu grundieren, und dann in hellerem grau aufzuhellen. Auf den wenigen Bildern der Einsatz-Dora sieht man, wie sehr das Geschütz unter der Witterung gelitten hat, es stand ja Zeit
seines Lebens verlastet draußen im Freien, zunächst an der Ostsee und dann in Russland. Rost und blankes Metall, sowie Holzdarstellung unter der grauen Lackierung sind bei diesem Modell
interessante Möglichkeiten, dem Geschütz Leben einzuhauchen.
An den Drehgestellen sind natürlich die Laufflächen der Räder silbern, und die Gestelle von unten in dunklem Braun, dem typischen Abrieb der Bremsen, Schienen und Flugrost bei
Bahnfahrzeugen.
Sämtliche Rohrrückholer, die Ladehydraulik des Ansetzers, den Verschluss und den Keil entsprechend in Silber lackieren, auch den Rücklauf am Rohr und die Montagestelle des Seelenrohres im
vorderen Drittel, sowie den sichtbaren Teil der Züge an der Mündung.
Die typischen weißen Markierungen, die bei Verdunkelung nachts die Arbeit beim Rangieren erleichtern sollte, sind bei der Einsatz-Dora an den vorderen Trägern und den Drehbrücken gut sichtbar,
hingegen an den Drehgestellen nicht vorhanden.
Die Kartuschebeutel sind weiß mit einem schwarzen Punkt in der Mitte, wo das Zündpulver beginnt. Die Granaten und die Kartuschen sind mittelgrün, wie alle schweren Granaten. Die Kartusche war aus
Sintereisen (lt. Herrn Schatton) und nicht aus Messing, also auch bemalt. Die Abdeckung der geladenen Kartusche ist grau oder schwarz.
Da im Satz von Herrn Schatton zwei Kartuschen sind, ist natürlich die Möglichkeit gegeben, auch eine abgefeuerte Kartuschehülse zu machen, die grade Richtung Aufzüge geschoben wird.
Weitere, empfohlene Umbauten & Ergänzungen:
Weitere Umbauten, die nicht unbedingt von Nöten, jedoch auf jeden Fall zu empehlen sind, möchte ich im Nachfolgenden aulisten, beim Bau des Modells dann jedoch genauer auf sämtliche Details
eingehen.
Die Verwendung der Puffer des Modells sind leider aufgrund der falschen Formen nicht zu empfehlen. Hier bietet die Firma RB Models sehr ansprechende, korrekte Alternativen aus Metall an. (siehe
auch Puffer v. RB Model).
Die Laufstege um die Unter- und Oberlafette waren im Original aus Laufgitter gefertigt, sprich, man konnte durch die Laufstege sehen, was darunter war. Hierzu sollten sämtliche seitlichen
Laufstege des Modells durch Gitter ersetzt werden. Der Rahmen hierzu kann aus Plastiksheet (z.B. von Evergreen) neu aufgebaut werden. Aeronaut bietet beispielsweise passende Gitter an.
Auf den Fahrgestellen war der Boden aus Holzlatten aufgebaut. Diese sind zwar aus sehr schön graviertem Kunststoff dargestellt, sollten jedoch ebenfalls ersetzt werden. Was wirkt natürlicher als
echtes Holz? Balsaholz ist hier ein sehr interessanter Werkstoff, den ich bereits beim Bau meiner BR52 verwendet hatte, um Holzboden und -Decke darzustellen.
Einige Teile, eventuell auch Geländer, sollten teilweise durch Draht ersetzt werden.
Der Kranhaken sollte an einem realistischen Seil befestigt werden, das mehrfach gewickelt war. Nicht an einem einfachen Stück Schnur, wie in der Bauanleitung.