Rico ist eine Kleinstadt in Dolores County, Colorado, USA und wurde 1879 als Silberbergbauzentrum im Pioneer Mining District besiedelt. Heute fungiert es vorrangig als historische und touristische Stätte. Der Name Rico wurde vom Spanischen abgeleitet und bedeutet "reich".
Als 1833 Antoine Robidoux und eine Gruppe von Fallenstellern entlang des oberen Dolores Flusses nach Bibern suchten, entdeckten Sie Beweise dafür, dass spanische Prospektoren bereits vorher Edelmetalle in der Region verarbeitet hatten. Da die Gruppe jedoch keine wesentlichen Gold- oder Silbervorkommen fanden, zogen sie weiter.
Erst Mitte der 1860er Jahre kehrten Prospektoren in die San Juan Mountains zurück und beanspruchten Grundstücke in den Bergen über der späteren Stadt Rico. Der Zugang zum neu Pioneer Mining District gestaltete sich jedoch als äußerst schwierig, da das Land im Süden noch immer von den heimischen Ute-Indianern kontrolliert wurde. Erst in den Jahren 1880er kamen erstmals Bergbaubedarf, Fracht und weitere Siedler vom nächstgelegenen Bahnhof in Rockwood - nördlich von Durango - über die Scotch Creek Toll Road über die Berge in die neue Siedlung Rico.
1891 hielt erstmals die Rio Grande Southern Railroad, die auf ihrer Strecke Durango mit Ridgway verband, in Rico. Bereits 1892 war die Bevölkerung der Kleinstadt auf fast 5000 Menschen angewachsen. Es gab 23 Saloons, 2 Kirchen, 2 Zeitungen, eine Bank, ein Theater, eine Pension, einen Kaufmann und ein Gerichtsgebäude aus Backstein sowie ein blühendes Rotlichtviertel mit drei Blöcken.
Die Haupteinnahmequelle bestand für lange Zeit aus dem Bergbau, weshalb in und um Rico herum eine Vielzahl an unterschiedlichster Minen entstanden. Die "Pro Patria Mill" ist ein typisches Beispiel, wie eine große Goldmine zu der damaligen Zeit ausgesehen hat und in großer Zahl in der gesamten Region zu finden war. Heute ist von dem Vorbild außer einigen Bildern leider nichts mehr vorhanden.
"Banta Modelworks" aus Amerika ist bekannt für umfangreiche, qualitativ hervorragende Bausätze von Gebäuden, die typisch für die Jahrhundertwende bis ins frühe 19. Jahrhundert angesiedelt waren.
Das Modell der "Pro Patria Mill" ist das größte Modell des Herstellers und besteht aus über 400 Laser-Cut Teilen, über 800 Holzleisten für die Verkleidung sämtlicher Wände, einer Anleitung mit mehr als 40 Seiten und über 150 Fotos. Der Bau setzt sich aus einem Kern aus Laser geschnittenem Sperrholz zusammen, welcher vollständig mit 2x12 Holzleisten, Laser-Cut Dachschindeln, Wellbleck aus Aluminium und Teerpappe aus Papier verkleidet wird. Weiterhin liegen Fenster aus gelasertem Holz mit klarer Folie bei, sowie Vorlagen, die zur Fertigung der Stützpfeiler dienen.
Der umfangreiche Bausatz bildet die "Pro Patria Mill" originalgetreu ab, wie sie im späten 18. / frühen 19. Jahrhundert in Colorado zu finden war. Sie umfasst mehrere Gebäude, darunter Maschinenhaus, Anlage zur Bahnverladung und vieles mehr. Eine Inneneinrichtung oder auch Ausschmückungsdetails sind nicht im Umfang enthalten und müssen bei Bedarf selbst beschafft oder angefertigt werden. Neben Erfahrung mit "Craftsman-Kits" benötigt man auch ausreichend Platz für das fertige Modell, da dieses mit Diorama eine größere Stellfläche benötigt.
Die Grundkonstruktion sämtlicher Gebäudeteile besteht aus gelaserten Sperrholzteilen, die perfekt zusammen passen und eine stabile Basis für die großen Gebäude liefern. Zusätzlich liegt für die stabile Platzierung des am Hang gebauten Hauptgebäudes eine Unterkonstruktion bei, auf der das Gebäude platziert werden kann. Auf den Außenseiten aller Bauteile sind zusätzlich senkrechte Linien eingelasert, um die Beplankung mit den Holzleisten zu erleichtern. Zunächst verbleibt das Hauptgebäude, die beiden oberen Anbauten, sowie die Vorderwand am Bahngleis separat, so dass die Beplankung und weitere Bearbeitung vereinfacht wird. Zusätzlich werden an einzelnen Bereichen noch Teile der Sperrholzkonstruktion ausgesägt und eine Unterkonstruktion aus Holzbalken eingeklebt, die dann durch fehlende / beschädigte Holzlatten sichtbar bleiben.
Über 800 einzelne Holzleisten in unterschiedlichen Abmessungen sind im Bausatz enthalten und werden für die Beplankung der Außenwände, sowie für Teilbereiche des Daches verwendet. Sämtliche Leisten werden zunächst mit einer Drahtbürste behandelt, um eine stärkere Maserung und einen älteren Look zu erhalten. Für volle 24 Stunden werden diese dann in einer Mixtur aus Wasser, Farbe (Dunkelbraun, Grau, Beige) und Tinte (Schwarz, Sepia, Umbra) getaucht.
Sämtliche Gebäudeteile, die mit Holzleisten verkleidet werden müssen, sind hierzu mit senkrechten Linien markiert, die eine gleichmäßige Beplankung erleichtern. In unregelmäßigem Muster werden die Leisten dann aufgeklebt, einzelne Leisten mit Stoßkanten in unterschiedlichen Abständen und Positionen. Einige Holzleisten erhalten Beschädigungen, einzelne werden nochmals mit der Drahtbürste bearbeitet, so dass eine Vielzahl an unterschiedlicher Farbgebung und Muster entsteht - je abwechslungsreicher desto interessanter wird das Resultat. Nach dem Aufbringen der Leisten werden die Fenster und Türen ausgeschnitten, sowie die Dach- und Unterkanten begradigt. Der Mix aus Alkohol und schwarzer Tinte ("A&I") wird an verschiedenen Bereichen aufgetragen, speziell an Stoßkanten, Gebäudeunter- und Oberkante, unter Fenstern und an Gebäudeecken). Hiermit dunkelt die Farbe nochmals nach, Details werden betont.
Die Fenster liegen als mehrteilige, aus Holz gelaserten Bauteilen bei, die separat zusammen gesetzt und in den Wänden eingeklebt werden. Vereinzelt werden die Fester teilweise geöffnet dargestellt, teilweise werden auch Scheiben beschädigt oder komplett weggelassen, um somit dem Gebäude einige interessante Eyecatcher zu verleihen. Anschließend werden die aus dünnem Sperrholz beiliegenden Dachteile aufgesetzt und verklebt, bevor dann die einzelnen Gauben aufgeklebt und dann analog den Wänden mit Holzleisten verkleidet werden. Auf der rechten Gebäudeseite wird ein Stück der Wand aufgesägt und die Holzverkleidung über der Öffnung beschädigt. Von der Innenseite wird hier die Grundkonstruktion des Gebäudes (Fachwerk) nachgebildet und mit schwarzer Folie hinterlegt, so dass der Eindruck eines beschädigten Wandbereichs entsteht. Alle Fensterrahmen liegen als gelaserte Bauteile bei, wobei jedes Fenster aus 4 Holzteilen sowie klarer Folie bestehen. Vereinzelte Scheiben werden beschädigt oder weg gelassen, das Glas mit AK Interactive's "Wash for NATO-Tanks" eingestaubt.
Die beiden oberen Gebäudeteile werden separat zusammengesetzt. Für den Bau der Unterkonstruktion aus Holzbalken liegt eine Konstruktionshilfe aus Karton bei, so dass alle 4 Trägerelemente identisch gebaut werden können. Die für den Bau benötigten 4x4 Holzleisten haben in meinem Bausatz zwar gefehlt - eine kurze Mail an Brian Banta und es hat keine 2 Wochen gedauert, bis die Leisten aus Amerika angekommen waren. Analog zu den restlichen Holzleiten eingefärbt, entsteht dann die Unterkonstruktion und beide Gebäudeteile können an das Hauptgebäude angebaut und mit Fenstern versehen werden. Auch hier werden die Fenster analog wie beim Hauptgebäude zusammengesetzt, Scheiben teilweise beschädigt und das verbliebene Glas ebenso verschmutzt.
Die Vorderwand des Hauptgebäudes, sowie die vorderste Dachgaube und Vorderwand der zweiten Gaube sind mit Wellblechplatten verkleidet. Hierzu liegt Wellblech aus Aluminium bei, das zunächst in passende Größen geschnitten wird. Eine dunkelgraue Grundierung aus der Spraydose dient als Basislackierung. Rost wird dann mit dem Schwamm aufgetupft. Zur Anwendung kommt Dunkelbraun und Ocker. Anschließend werden verschiedene braune, beige und Graue Pastellkreiden aufgebracht und mit Alkohol fixiert. Die Wellblechplatten werden dann mit doppelseitigem Klebeband an den Wänden fixiert. Später werden diese dann noch - wie auch die restlichen Wandteile - passend zum Boden der Landschaft eingestaubt. Auch hier werden dann die Fenster zusammengebaut und montiert.
Es folgt die Detaillierung der Dachunterseiten, bzw. der Stirnseiten der Dachteile. Das Dachgebälk wird nur angedeutet dargestellt aus unzähligen kleinen, passend zugeschnittenen Holzleisten, die von unten unter das Dach geklebt werden. Nach dem Trocknen werden diese mit der Dachkante bündig geschnitten und dann noch verschliffen - mit A/I werden dann die Schnittkanten farblich angepasst. Die Stirnseiten der Dachteile werden ebenfalls alle mit Leisten verkleidet und ebenfalls farblich angepasst. Die Dachunterseiten werden zuletzt dann noch im sichtbaren Bereich bemalt. Anschließend folgt nun die Verkleidung der großen Dachflächen.
Die große Dachfläche wird - um keine Langeweile aufkommen zu lassen - mit unterschiedlichen Materialien belegt. Das Dach des vorderen Gebäudeteils wird mit übereinander liegenden Holzlatten belegt, welche zunächst analog den Holzleisten der Außenwände behandelt werden. Anschließend erhalten diese eine weitere Lasur mit schwarzer Tinte, um diese dunkler, und stärker verwittert darzustellen. Auch Schäden werden an den Enden und in der Dachmitte eingebracht. Die große Fläche des Dachs sowie Teile der oberen Gebäude werden mit Dachschindeln aus Papier belegt, welche in verschiedenen Beige- und Grautönen lackiert, aufgebracht und mit verschiedenen Washes gealtert werden. Ein Zwischenstück im unteren, sowie ein größeres Segment im oberen Bereich werden mit Riffelblechen belegt, welche analog der Wandteile lackiert und gealtert werden. Dachgauben, Boilerhaus und einzelne Anbauten erhalten eine Belegung mit Teerpappe - Papier, das in Schwarz und Grau lackiert und trockengemalt wird. Alle Dachteile werden dann mit Pastellkreiden und Alkohol eingestaubt, passend zum späteren Diorama. Der Schornstein am Boilerhaus wird erst später angebracht, wenn das Modell auf dem Diorama eingesetzt wird.
Der seitliche Anbau der Mine entsteht analog zum Haubtgebäude - einem Kern aus gelasertem Sperrholz folgt die Verkleidung der Wände mit bereits farblich behandelten Holzleisten, die abwechslungsreich auf den Seitenwänden aufgeklebt werden. Die Schüttanlage besteht ebenfalls vollständig aus gelaserten Bauteilen, ausschließlich im vorderen, sichtbaren Bereich werden Holzleisten aufgeklebt. Die Schüttrampe für Lastwagen darüber besteht ebenfalls aus gelaserten Bauteilen, welche analog zum restlichen Gebäude mit Holzleisten verkleidet wird. Die beiden Dächer - einmal Teerpappe einmal Holzleisten - werden anschließend aufgebracht. Die gelaserten Fenster werden ebenfalls analog zum restlichen Gebäude zusammengesetzt und eingeklebt, wobei im oberen Bereich die unteren Fenstersegmente nicht akkurat passen. Die Wände werden allesamt mit Alkohol/Tinte gealtert, die Alterung des Daches erfolgt später. Als nächstes folgt der Bau der Rampe im Übergangsbereich zum Hauptgebäude.
Ein großer Schritt in Richtung Fertigstellung der Minenanlage - das Nebengebäude samt Schüttrampe, Stützpfeiler und angepasster Fahrstecke wird an das Hauptgebäude angeklebt. Hierzu wird zunächst aus Styrodur ein passender Unterbau für die Nebengebäude gefertigt und mit Heißkleber unter das Gebäude geklebt, bevor dieses dann endgültig mit dem Hauptgebäude verbunden wird. Es folgen dann aus Balken die Mauerabstützungen, die beiden Zäune entlang der Fahrstrecken und das aus gelaserten Teilen gefertigte Dach zwischen Neben- und Hauptgebäude, welches noch mit Teerpappe verkleidet wird. Alle Dachteile des Nebengebäudes werden dann noch gealtert. Ebenso wurde nun der Schornstein am Boilerhaus ergänzt, dieser wird natürlich noch lackiert, gealtert und mit Spannseilen versehen. Es folgt dann nun bald das Diorama, mit Schienen und einem kleinen Nebengebäude im vorderen Bereich.
Das auf Styrodurplatten aufgebaute Modell wird nun in sein späteres Diorama eingefügt. Die Landschaftsstruktur entsteht ebenfalls aus grob zugeschnittenen Styrodur, worauf dann aus Gipsbinden die Landschaft geformt wird. Die späteren Felsen werden hierauf dann mit Fertiggips aufgetragen und nach dem fast vollständigen Trocknen mit einem Messer und Schleifpapier geformt und graviert. Alle Felsen werden in verschiedenen Grautönen bemalt, dann mit Hellgrau, Beige und Weiß trockengemalt. Im nächsten Schritt wird dann echte Erde aufgetragen, um die eigentlich Landschaft zu gestalten. Ein kleines Haus von "American Model Builders" wird neben den Gleisen am unteren linken Eck des Dioramas seinen Platz einnehmen.
Fein gesiebte Erde, gemischt mit kleineren Steinen und gröberer Erde wird über die gesamte Landschaft aufgestreut und mit verdünntem Holzleim dauerhaft fixiert. Dort, wo Felsen und Steine den Berghang hinab gerutscht ist, werden vermehrt gröbere Steine aufgebracht und auch teile der gröberen Erde in den selben Grautönen bemalt, wie auch die Felsen bemalt wurde. Ist die Erde getrocknet, werden im unteren vorderen Bereich die Schmalspurschienen verlegt, dann auch dort die Landschaft geformt und mit Erde bedeckt. Im nächsten Schritt folgt dann noch ein Trockenmalen der Erde und Steine, abgestorbene / ausgetrocknete Pflanzen und Baumteile sowie etwas grüne Vegetation im Bereich der Berghänge. Zuletzt werden dann die Bereiche oben / hinter der Mine sowie im vorderen Gleisbereich mit Leben gefüllt.
Wenn Sie das Diorama im Original sehen möchten, können Sie dies ab Morgen täglich in Ihrem Spielwarenfachhandel
E & E Spielwaren GmbH, Wilhelm-Enßle-Straße 40 in 73630 Remshalden
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