In den 1960er Jahren durch die Firma MaK entwickelt, stellte der Brückenlegepanzer BIBER den Nachfolger des Amerikanischen Brückenlegepanzer M48A2 AVLB (Armored Vehicle Launched Bridge) dar. Zwischen 1973 und 1975 wurden von MaK als Generalunternehmer 105 Fahrzeuge an das Heer der Bundeswehr ausgeliefert.
Der Brückenlegepanzer BIBER nutzt das Fahrgestell des Kampfpanzer Leopard 1 und ist mit der namensgebenden Panzerschnellbrücke Biber ausgerüstet, die mit ihrer Gesamtlänge von 22 Metern und einer Breite von 4 Metern Geländeeinschnitte wie Gewässer oder Schluchten bis maximal 20 Meter Breite überwinden kann. Der Aufbau der 9,94 Tonnen schweren Brücke ist innerhalb von 2 bis 8 Minuten möglich, wobei die Brücke eine maximale Traglast von 55 Tonnen besitzt. Der Brückenleger ist unbewaffnet, jedoch zum Selbstschutz mit einer Nebelmittelwurfanlage ausgerüstet. Die Besatzung besteht aus zwei Mann, dem Fahrer und dem Kommandanten.
Die meisten Brückenleger verlegen die geladenen Brücken im Scherenverfahren, beim Biber hingegen erfolgt der Verlegevorgang dagegen im horizontalen Vorbau. Die dadurch niedrigere Silhouette ist ein entscheidender Vorteil im Gelände, setzt aber einen erheblichen technischen Aufwand voraus. Während dem Transport liegen die beiden symmetrischen, jeweils 11 Meter langen Brückensegmente übereinander auf dem Haupt- und dem Heckausleger des Fahrzeugs. Beide Teile werden beim Verlegen zunächst angehoben, die untere Hälfte dann nach vorn geschoben, so dass beide Segmente dann miteinander verbunden werden können. Die komplettierte Brücke wird dann mit dem Hauptausleger über das Hindernis geschoben und ausgelegt. Die Aufnahme der Brücke erfolgt analog in umgekehrter Reihenfolge. Die gesamte Last ruht während dem Verlegevorgang auf dem zusätzlichen Stützschild am Bug. Der gesamte Vorgang wird aus dem Fahrzeuginneren heraus gesteuert, so dass auch eine Verlegen unter Beschuss möglich ist.
Mit der Kampfwertsteigerung des Leopard 2 zum A5 bzw. zum A6 ist der Brückenleger jedoch an seine Grenzen gestoßen. Seit 2009 erprobt die Bundeswehr das Nachfolgemodell Leguan, welches auf Basis des Kampfpanzer Leopard 2 entwickelt wurde.
Auf Basis des aktuellen Bausatz des Leopard 1 von Revell im Maßstab 1:35 entsteht der Brückenlegepanzer BIBER mit dem Conversion-Set von Perfect Scale, welcher aus Resin- und Fotoätzteilen besteht und das Fahrzeug hervorragend wiedergibt.
Als weitere Ergänzungen kommt eine Metallkette von Friul Models zur Verwendung. Die Beleuchtung wird mit bedruckten Fotoätzteilen von Voyager dargestellt und gehört eigentlich zu dem Kampfpanzer Leopard 1, ist für den Brückenlegepanzer jedoch ebenso geeignet. Weiterhin wird noch ein Set Fotoätzteile von Eduard verwendet, wobei hiervon nur das Gitter für die Motorabdeckung zur Anwendung kommt - dieses liegt dem Conversion-Kit von Perfect Scale leider nicht bei, der Revellbausatz liefert hierfür nur ein in das Wannenoberteil eingegossenes Gitter, welches nicht überzeugen kann.
Zunächst wird aus dem Basisbausatz von Revell die Wanne zusammengesetzt, die aus drei Hauptteilen sowie einem Querträger besteht. Sowohl Vorder- als auch das Hinterteil der Wanne wird anschließend abgetrennt und durch neue Resinteile aus dem Conversion-Set ersetzt. Hierbei ist es unbedingt notwendig, den Aufbau der Wanne beim Einpassen aufzusetzen, um zu vermeiden, dass dieser später nicht mehr zwischen Vorder- und Rückteil passt. Korrekturen sind sonst nachher so gut wie ausgeschlossen!
Sind die Klebeverbindungen der Wanne ausgehärtet, wird der einteilige Aufbau aufgesetzt. Dieser wird mit 2K-Kleber dauerhaft fixiert. Nach dem Aushärten des Klebers müssen kleinere Spalten mit Plastikstreifen und Spachtelmasse verschlossen werden. Speziell auf der Unterseite sind einige Nacharbeiten notwendig, um den Übergang spaltenfrei und glatt zu verschließen. Nach dem Trocknen der Spachtelmasse werden die Übergänge nass verschliffen, bis alles perfekt passt und sämtliche Unebenheiten verschwunden sind.
Nach Abschluss der Spachtel- und Schleifarbeiten wird das Fahrwerk zusammengesetzt. Hierfür kommen wieder Bauteile von Revell zur Verwendung, die bei dem aktuellen Leopard 1 Modell qualitativ absolut überzeugen können. Leider sieht man auf den Bildern die Unterschiede der Revell- und Perfect Scale Teile nur sehr schlecht, da beide in grauen Material gefertigt sind. Von den Laufrollen sind her nur die inneren Rollen aufgesteckt, um das Fahrzeug ausrichten zu können. Montiert werden die Laufrollen dann erst später nach der Lackierung.
Das Wannenoberteil des Fahrzeugs wird in den nächsten Schritten um eine Vielzahl an Details ergänzt. Hierbei kommen nun sowohl Resin- und Fotoätzteile aus dem Umbaukit zur Anwendung, aber auch eine Vielzahl an Spritzgussteilen aus dem Revell-Bausatz wie beispielsweise diverse Haken, das gesamte Werkzeug (welches teilweise etwas angepasst werden muss), diverse Ausrüstungsgegenstände auf der Wannenoberseite, Scheinwerfer und mehr. Das Gitter über dem Motorkühler stammt aus dem Fotoätzteile-Set von Eduard, welches ich glücklicherweise übrig hatte und passt hervorragend auf die Wanne von Perfect Scale. Nach Ergänzung der meisten Kleinteile strotzt das Fahrzeug bereits vor Details.
Die Abstützung am Bug wird separat aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzt. Hierbei sind einige Nacharbeiten notwendig, so dass die Klebestellen verspachtelt und anschließend verschliffen werden. Die Abstützung verbleibt separat und in sich beweglich. Die endgültige Montage erfolgt dann erst später, wenn die Ketten aufgezogen und das Fahrzeug lackiert und fertig gestellt ist. Der Hauptausleger auf der Fahrzeugfront besteht aus zwei Hauptteilen, die zunächst nach deren Zusammenbau verspachtelt und verschliffen werden. Anschließend folgen hier eine Unmenge an kleiner Details aus Resin- und Fotoätzteilen, um diesen weiter zu verfeinern. Auch dieser kann beweglich gestaltet werden, so dass die endgültige Ausrichtung erst später erfolgen muss.
Sind Haupt- und Heckausleger fertig gestellt, werden diese am Fahrzeug montiert und die jeweiligen Hydraulikzylinder ergänzt. Da das Fahrzeug später ohne Brücke dargestellt werden wird, werden die Montagepunkte fest verklebt und die Ausleger nicht beweglich gestaltet. Am Hauptausleger werden dann noch weitere Details ergänzt wie bspw. Rückspiegel, Rundumleuchte oder Drahtkorb am hinteren Teil des Auslegers. Am Heckausleger werden an der Nebelmittelwurfanlage noch Fotoätzteile ergänzt, ebenso die Spritzschutzlappen und Rückstrahler. Nach Anbau aller Teile ist das Fahrzeug nun soweit fertig gestellt, dass im nächsten Schritt dann die Lackierung erfolgen kann. Sowohl Haupt- als auch Heckausleger, Abstützung an der Front und die Laufrollen verbleiben hierfür allesamt lose und werden separat lackiert.
Die Lackierung beginnt mit einer schwarzen Grundierung über das gesamte Fahrzeug, um eine einheitliche Oberfläche zu erhalten. Vallejo's Black Primer ist hierfür hervorragend geeignet, da dieser sowohl auf Kunststoff, Resin und Metall gleichermaßen gut haftet. An den stark beanspruchten Bereichen - Laufrollen des Auslegers, Stützschild, Auflageflächen der Brücke - folgt anschließend ein Auftrag "Steel" aus der Metal Color Serie, gefolgt von Heavy Chipping Medium, um später Lackschäden in diesen Bereichen einfacher darstellen zu können. Das Fahrzeug ist dann nun bereit für die eigentliche Lackierung in seinen NATO-Tarnfarben.
Für die Lackierung kommen die Nato-Tarnfarben von Lifecolor zur Anwendung - NATO-Grün, -Braun und -Schwarz. Zunächst folgt ein vollfächiger Auftrag der grünen Grundfarbe in dünnen, lasierenden Schichten, so dass die schwarze Grundierung als Schattierung darunter auch weiterhin erkennbar bleibt. Die braunen Flecken werden dann mit dem Pinsel freihändig aufgetragen, wie auch die schwarzen Flecken danach. Anschließend folgt ein Auftrag mit glänzendem Klarlack, bevor dann die Decals aufgebracht und die Details mit dem Pinsel bemalt werden. Eine weitere Lage Klarlack dient als Basis für das dann folgende Weathering.
Da das Fahrzeug einen stark beanspruchten, eingestaubten Look erhalten soll, wird zunächst ein vollflächiges Washing mit hochverdünnter, beiger Ölfarbe aufgetragen und nach kurzem Antrocknen teilweise wieder abgetragen. Mit verdünnter, dunkelbrauner Ölfarbe werden anschließend die Kanten, Fugen, und Ecken bemalt, welches dann mit White Spirit verblendet werden. Die Laufrollen erhalten eine analoge Behandlung und werden dann auf dem Laufwerk montiert. Als nächstes folgen Pigmente im unteren Fahrzeugbereich sowie im Bereich der stark beanspruchten Bereiche auf der Oberseite zur Darstellung von stärkerem Schmutz.
Der untere Fahrzeugbereich, die Laufrollen und auch die stark beanspruchten Bereiche auf der Fahrzeugoberseite werden dann mit verschiedenen Pigmenten trocken "eingestaubt", diese dann anschließend mit Verdünnung fixiert. Nach dem Trocknen werden noch weitere Pigmente in einzelnen Bereichen trocken aufgebracht. Mit Fresh Mud von AK Interactive wird frischer Schmutz an exponierten Bereichen dargestellt. Die Laufketten werden dann später auf die selbe Art und Weise verschmutzt, bevor diese dann am Fahrzeug montiert werden.