"Martin Machine Company" - Modell eines real existierenden Gebäudes, welches an einer Flussbiegung des Sawmill Rivers in Montague, Massachusetts steht und noch heute existiert. Die Maschinenfabrik stellte bis Anfang der 1980er Jahre Stempelmaschinen aus Stahl her. Die Werkstatt war angesiedelt in einer alten Getreidemühle, deren Platz aufgrund der Topografie stark eingeschränkt war. Die Möglichkeit zur Expansion bestand ausschließlich entlang des Flusses, wobei die Wasserkraft zum Antrieb der Maschinen genutzt wurde. Das Modell stellt das Gebäude in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts dar. Das limitierte Modell wurde von South River Model Works produziert und besteht vorrangig aus Holz- und Gipsteilen, wird ergänzt um Resin- und Metallteile. Das Gebäude wird mitsamt Fluss, Wasserfall und Landschaft seinen Platz in einem faszinierenden Diorama einnehmen.
Zunächst werden wie bei allen Holzbausätzen die Wandsegmente mit Leisten von der Rückseite verstärkt, um ein Verformen bei der Lackierung zu verhindern. Im nächsten Schritt werden mit einem feinen Nietenrad die Nägel angedeutet, mit denen die einzelnen Holzlatten im Original befestigt wurden. Das Fundament des Gebäudes besteht aus einzelnen Gipsteilen, in denen die Oberflächenstrukturen sehr schön dargestellt wurden (grobe Steinmauer, Betonschalwände, verputzte Mauerwand mit Putzschäden). Für die Rückseite des Gebäudes liegen aus Holz passend gefertigte Stützelemente bei, die dann gleichzeitig als Basis für die Landschaftsstruktur dienen.
"Maßstabsgetreu gedruckt liegt dem Bausatz ein Grundrissplan bei, auf dem die genauen Positionen der einzelnen Gips-/Holzteile des Fundaments eingezeichnet sind. Für das bessere Handling des Dioramas wird dieser auf eine dünne Styrodurplatte aufgeklebt, die gleichzeitig als Basis für das Gebäude auf dem Diorama dient. Mit Holzleim werden dann die Gips- und Holzsegmente aufgeklebt und passend ausgerichtet. Mit flüssig angerührtem Gips werden kleinere Spalten verschlossen und die Oberflächen nach dem Trocknen nachgraviert. Die von außen einsehbaren Bereiche im Inneren werden schwarz ausgemalt. Zur Verstärkung der Konstruktion werden weitere Styordurstücke im Innenbereich eingeklebt.
Im Gegensatz zu den Vorgaben im Bauplan (Weiß) habe ich mich für eine abgenutzte, rote Farbe für das Gebäude entschieden. Alle Wandteile, sowie die Holzleisten, die zur Detaillierung des Gebäudes zur Anwendung kommen, werden zunächst mit einer selbst angemischten Lasur eingefärbt und erhalten so einen alten, angegrauten Look. Anschließend folgt auf den rot zu lackierenden Teilen eine wolkig aufgetragene, hellgraue Grundierung aus der Spraydose, bevor dann das Rot ebenso aufgetragen wird. Nach dem Trocknen der roten Farbe werden Beschädigungen mit einem Messer eingearbeitet, sowie die Nagelreihen dort, wo wg. der Farbe nicht mehr so gut erkennbar, nachgearbeitet. Mit einem Schwamm werden weitere Beschädigungen aufgetupft, hierfür kommen Braun- und Beigetöne zur Anwendung. Mehrere Lasuren mit Inks und Alkohol (Schwarz, Burned Umber, Sienne) sorgen für den endgültigen Look der Wände, die später noch im unteren Bereich weiter abgedunkelt und gealtert werden. Fenster und Türen werden zunächst beige lackiert, mit den selben Braun- und Beigetönen gealtert, mit Inks lasiert und anschließend montiert. Die aus Gips gefertigte Basis wird ebenfalls zunächst in beige grundiert, dann die Steine in verschiedenen Grautönen, die Betonteile in Beigetönen mit Pinsel bemalt. Auch hier kommen dann Lasuren zur Anwendung für die endgültige Optik.
"Die fertig bemalten Wandteile werden dann mit einem Messer unterschiedlich stark beschädigt: einzelne Holzleisten werden herausgebrochen, Kanten und Ecken beschädigt. Anschließend folgen mehrere Washings mit stark verdünnten Inks (Schwarz, Umbra gebrannt, Sienna). Speziell in den Bereichen, wo die Wand beschädigt ist, wird diese besonders stark mit Washings behandelt und damit abgedunkelt. Es folgt dann speziell im unteren Bereich, an Fenstern, an Beschädigungen ein Auftrag von Moos mittels grünem Washing. Dieses kommt auch an den zuvor mit weiteren Washings behandelten Beton- und Mauerteilen zur Anwendung. Alle Teile müssen nun erstmals trocknen, bevor es dann weiter geht. Dort, wo im Bausatz das Fenster über der gemauerten Wand noch fehlt, wird später eine zusätzliche Türe eingesetzt, die auf eine kleine Plattform über dem Wasser führt, zugänglich auch über eine Außentreppe neben das Gebäude. Es folgt dann die Montage der einzelnen Wände, sowie angedeuteter Zwischendecken und Trennwänden.
Für die einzelnen Dachsegmente liegen Kartons bei, die an einzelnen Bereichen angepasst werden müssen. Von der Unterseite werden die Dachüberstände mit grau lasierten Holzleisten versehen, dann der Karton angepasst und die Kanten mit feinen Holzleisten verkleidet. Anschließend werden die Dachziegel aufgebracht. Diese liegen in grauer Farbe aus Papier bei und werden zunächst in Grau und Beige unregelmäßig lackiert. Verschiedene Washings sorgen dann für den finalen Look des Dachses, wobei auf den Bildern hier noch die weitere Verschmutzung und Alterung mit Pastellkreiden aussteht, diese folgt später. Für den Moment ist der Bau des Gebäudes erstmals abgeschlossen, es folgt zunächst das Diorama, bevor dann die weiteren Details am Gebäude ergänzt werden.
Entgegen den Angaben in der Bauanleitung wird das Diorama auf einer kleineren Grundplatte aufgebaut, weshalb sowohl der Damm, als auch der obere Bereich des Flusses etwas kleiner dargestellt wird. Zunächst werden die Steinmauern, die dem Bausatz aus Keramik beiliegen, platziert und auf der Grundplatte zusammen mit dem Gebäude verklebt. Das Landschaftsprofil wird mit Styrodurplatten aufgebaut, anschließend mit Gips verspachtelt und somit das Gelände grob modelliert. Im nächsten Schritt folgt die Feinarbeit und die endgültige Gestaltung der Landschaftsformen, auch im Bereich des Flusses, der Bau des hölzernen Damms und die Gestaltung des Flussbetts mit echter Erde, steinen und Ästen.
Ist die Landschaft getrocknet, folgt die Ausgestaltung des Uferbereichs. Hier wird nun die erste Schicht der Vegetation, bestehend aus Produkten von Woodland Scenics aufgestreut, gemischt mit klein geriebenem Laub, Sägespänen und feinen Ästen aufgestreut und mit verdünntem Holzleim fixiert. Der Damm wird fertig gestellt und mit verschiedenen Lasuren behandelt, ebenso die seitliche Treppe und die beiden kleinen Plattformen. Das Dach über der Plattform am Damm wird vorbereitet und im nächsten Schritt dann fertig gestellt. Es folgt dann eine Umrandung der Wasserflächen, so dass das Wasser, bestehend aus eingefärbtem Resin eingegossen werden kann. Vom Flussboden bleibt später nur schemenhaft etwas zu sehen (darum auch die weißen Steine). Weitere Büsche, kleine Bäume etc. folgen dann in den nächsten Schritten.
Die Wasserfläche entsteht aus eingefärbtem, klarem Resin. Hierzu wird zunächst aus Kunststoffplatten eine Verkleidung angefertigt, die mit Heißkleber als Rand um die zukünftige Wasserfläche geklebt wird. Sämtliche Fugen müssen gut verschlossen werden, ansonsten fließt das Resin aus dem Diorama heraus. Die Oberfläche sowie die rückseitige Kante des Wehres wird mit klarem Acrylgel verschlossen, um auch hier ein Abfließen des Resins zu verhinden. Das 2K-Resin wird mit Russian Green und German Grey-Green von Vallejo etwas eingefärbt und anschließend vorsichtig eingegossen. Die größte Sorge bereitete mir hierbei ein Leck am Wehr, wodurch das Resin vom oberen Wasserbecken ins untere abgeflossen wäre - aber alles hielt dicht. Zum Glück. Ist das Resin vollständig ausgetrocknet, wird der Rahmen entfernt und die Außenseite versäubert und glatt geschliffen. Das fallende Wasser am Wehr entsteht aus Acrylgel, mit dem auch Wasseroberfläche gestaltet wird, bevor zuletzt kleine Schaumkronen mit weißer Farbe aufgebracht werden.
Eine zweite, dünnere Schicht Resin, nur gering eingefärbt, schließt die Wasseroberfläche ab und sorgt bereits jetzt für einen realistischen Look. Aus klarem Acrylgel, mit einem groben Pinsel auf Frischhaltefolie aufgetragen, dient als Basis für das herab fallende Wasser am Wehr. Dieses wird mit Holzleim auf der Wasseroberfläche fixiert. Nach dem vollständigen Aushärten des Klebers wird die eigentliche Wasseroberfläche mit kleinen Wellen versehen, speziell der Bereich unter dem Wehr erhält etwas aufgewirbeltes Wasser, Schaumkronen und Gischt. Der Wasserfall selbst wird mit Weiß trocken gemalt und ebenfalls mit Klarlack behandelt. Oberhalb des Wehrs wird die Wasseroberfläche ebenfalls strukturiert, in den Bereichen am Wehr, wo kein Wasser herabfällt, werden später noch Steine und Äste platziert. Ebenfalls ergänzt wurde das Geländer sowie das Vordach am Gebäude. Woodland Scenics' Soft Flake Snow wird mit Alkohol und Holzleim zu einem Brei vermischt, mit einem Pinsel aufgetragen und sorgt im Bereich des Wasserfalls für die nötige Struktur und Gischt.
Ein kleines Ruderboot samt Ruderer findet seinen Platz auf der unteren Flussebene ein und paddelt hier durchs Wasser. Das Boot und der Ruderer stammen von NOCH und wurden beide vor der Montage bemalt und gealtert, dann mit Holzleim auf dem Wasser fixiert. Die Wasseroberfläche um das Boot herum wird noch geformt und später noch etwas Gischt ergänzt. Parallel geht die Arbeit an Land etwas weiter, hier wurden die beiden kleinen Gebäude bemalt, gealtert, Details bemalt und an Land platziert. Das Gelände um diese herum wird noch weiter ausgestaltet. Am Ufer vorn bin ich noch am Überlegen, was hier ergänzt werden könnte, um hier noch etwas Abwechslung herein zu bringen.
Zwischenzeitlich wurde der kleine Kran aus Holzleisten und Fotoätzteilen zusammengesetzt und oberhalb der Mauer platziert, ebenso wurde die Ladeplattform gebaut und entlang des Gebäudes montiert. Beides wird im nächsten Schritt bemalt / gealtert, dann wird die Landschaft im oberen Bereich weiter gestaltet.
Einige Bäume von Freon wurden auf beiden Ebenen am Flussufer angepflanzt und sorgen für einen realistischen Look, Abwechslung und machen die Landschaft interessanter. Farblich werden die Bäume noch etwas nachbehandelt, um besser in die Szenerie zu passen. Der hölzerne Kran, sowie die Verladeplattform wurden mit verschiedenen Lasuren gealtert, die Metallteile farblich angepasst. Dem Bausatz von South River Modelworks liegen unzählige Holzkisten und -Paletten bei, die zunächst beige lackiert, dann mit Pastellkreiden und Alkohol farblich behandelt, anschließend auf der Ladeplattform und neben dem Gebäude platziert wurden. Die ersten Figuren, sowie der Stapler stammen von Woodland Scenics und werden im nächsten Schritt noch mit Pastellkreiden gealtert (ebenso die Kiste aus Plastik).