1:35 of Balaton Modell
Der vom Kirowwerk in Sankt Petersburg zwischen 1975 und 2002 gebaute Kirowez K700A (russisch Кировец К-700A) ist ein schwerer Traktor mit Knicklenkung und Alltradantrieb der ehemaligen Sowjetunion bzw. Russlands und löste das seit 1962 gebaute Vorgängermodell K700 ab.
Bereits im Jahre 1970 wurden umfassende Modernisierungen des Großtraktors vorgenommen, wobei vor allem die Karosserie grundlegend überarbeitet, sowie die Leistung des verbauten Achtzylinder Dieselmotors um weitere 10PS auf nunmehr 225PS gesteigert worden ist. Das Fahrzeug wurde ausgestattet mit zwei identischen Kraftstofftanks mit einem Fassungsvermögen von jeweils 320 Litern - Beide Kraftstofftanks waren hinter der Fahrerkabine angeordnet. Um die Bodenhaftung zu verbessern, erhielt das neue Modell auch nochmals breitere Reifen an Vorder- und Hinterachse. Einige wenige Sonderanfertigungen waren ausgestattet mit identischer Doppelbereifung an Vorder- und Hinterachse, um eine noch bessere Bodenhaftung zu erzielen. Diese Modelle waren allerdings sehr selten und - aufgrund der extremen Überbreite auch nicht für schmale Durchgangsstellen geeignet.
Knapp 5 Jahre nach Beginn der Planung der modernisierten Version begann ab 1975 die Serienfertigung des Kirowez K700A. Obwohl das Modell ursprünglich nur als Zwischenlösung bis zur Einführung des eigentlichen Nachfolgemodells K701 geplant war, lief die Serienproduktion bis 2002 weitgehend unverändert weiter, während die Produktion des Nachfolgemodells parallel erfolgte. Von beiden Modellen wurden während der Serienfertigung mehr als 350.000 Exemplare gefertigt, von denen etwa 9500 Fahrzeuge exportiert worden sind. Ca. 3000 Modelle wurden in die ehemalige DDR exportiert und dort von den Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften eingesetzt.
Die Modelle des Kirowez K700 A und K701 zählen zu den schwersten und zugleich stärksten Radtraktoren des gesamten Ostblocks. Ab 1985 wurde erneut eine modernisierte Version eingeführt, wobei die Karosserie erneut eine minimale Änderung erfuhr, vor allem aber ein neuer Motor verbaut worden ist. Mit 17.241ccm³ war auch dieser Motor äußerst großvolumig, die Leistung lag nun bei 334PS. Der Treibstoffverbrauch blieb auch mit dem neuen Motor bei unglaublichen 64 Litern pro Betriebsstunde unglaublich hoch.
Ab 2002 wurde die Produktion aufgrund der veralteten Technik und aufkommender härteren Sicherheitsbestimmungen zugunsten des Kirowez K-744 eingestellt.
Der Ungarische Hersteller Balaton Modell bietet einen hervorragenden Multimedia-Bausatz des Kirowez K-700A im Maßstab 1/35 an. Das Modell besteht aus hervorragend detaillierten und mit nur geringsten Angüssen versehenen Resinteilen, Klarischtfolie und Fotoätzteilen.
Die teils extrem filigranen Resinteile sind von sehr hoher Qualität, so dass nur geringste Nacharbeiten zu erwarten sind. Das Original war der größte Traktor des gesamten Ostblocks, was man beim Anblick des gigantischen Modells kaum bezweifeln dürfte - auch dieses ist vergleichsweise riesig.
Als Neuheit bietet Balaton Modell nun einen Ergänzungskit für das Modell an, womit man die seltene aber noch gigantischere Dual-Wheel Version bauen kann - die Version mit identischen Doppelrädern an Vorder- und Hinterachse, die noch neben den Radhäusern zur besseren Bodenhaftung ergänzt wurden. Der Ergänzungskit besteht aus 4 Rädern mit neuen Felgen, dazu Draht für die Verstiftung der zusätzlichen Räder an den Originalrädern. Das Modell wird hierdurch noch extremer und einzigartiger.
Lackiert in seiner typischen, gelben Farbe, wobei als "Tauschteil" ein Trittbrett eine hellblaue Lackierung erhalten wird.
ASSEMBLING:
Der Bau des Modells gestaltet sich als weitgehend problemlos. Nach dem Versäubern der einzelnen Teile und einem Bad in Seifenwasser kann das Chassis des Traktors zusammengesetzt werden. Der
Knicklenker wird weitgehend eingelenkt dargestellt, um das Fahrzeug interessanter zu gestalten und den Bereich des Gelenkes stärker einsehbar zu halten. Der Motor wird anschließend eingesetzt,
sowie im Heckbereich einige Leitungen ergänzt, sowie diverse Fotoätzteile. Die Motorhaube wird aus Einzelteilen zusammengesetzt, der Grill montiert und der Auspuff ergänzt. Im Fahrerraum werden
eine Vielzahl an Hebel aus Draht gefertigt und mit kleinen Resinköpfen versehen. Zur einfacheren Lackierung verbleibt das Modell in einzelnen Baugruppen - Chassis, Fahrerhaus Boden, Fahrerhaus,
Türen, Motorhaube und Räder.
PAINTING + WEATHERING:
Die Baurgruppen werden zunächst mit Vallejo's Black Primer grundiert, bevor dann diverse Brauntöne lasierend aufgetragen werden. Nach einem Auftrag Heavy Chipping Medium von AK Interactive folgt die eigentliche Lackierung in einem dunklen Gelb von Vallejo, das in einzelnen Bereichen aufgehellt wird. Zur Auflockerung wird ein einzelnes Trittbrett in einem hellen Blau lackiert - als verbautes Ersatzteil. Das Chipping erfolgt dann mit einem Borstenpinsel und einem Zahnstocher, bevor dann die Lackierung mit Mattlack fixiert wird. Braune, Schwarze und Rostfarbene Washs von AK Interactive werden dann aufgetragen und sorgen weiter für den gebrauchten Look des Fahrzeugs. Pigmente unterschiedlichster Farbe werden zur Schmutzdarstellung verwendet. Die Hydraulikzylinder werden in Chromfarbe bemalt, bevor dann ausgelaufenes Öl und Schmierfett, Rost und Ruß sowie blankes Metall dargestellt werden.
FERTIGSTELLUNG + BASE:
Nach Fertigstellung der Lackierung werden die Scheiben aus klarer Folie ausgeschnitten und im Fahrerhaus eingeklebt, dann wird das Fahrzeug fertig zusammengebaut. Die zusätzlichen Räder werden an den "normalen" Rädern montiert und die Felgen mit einer Vielzahl an passend zugeschnittenen Drahtstücken ergänzt. Abschließend erhält das Fahrzeug noch einen zusätzlichen Scheinwerfer mit Verkabelung am Heck des Fahrerhauses, sowie eine orange bemalte Rundumleuchte auf dem Dach. Das fertig gestellte Fahrzeug wird dann auf einem Geländeausschnitt präsentiert, der mit Holzspachtel auf einem hölzernen Malgrund modelliert wurde, unterfüttert mit Karton und Holzstücken. Die Oberfläche wurde mit feiner Erde dargestellt, die dann mit Washs in der endgültigen Farbe dargestellt wurde. Kleine Grasbüschel lockern den Boden weiter auf.