1:35 of Red Iron Models
DU-11 oder auch D-469A - eine Straßenwalze aus ehemals Sowjetischer Produktion, die in sämtlichen Sowjetrepubliken in großer Stückzahl verbreitet war und - unter anderem in der ehemaligen DDR - noch heute Verwendung findet.
Leider sind über die Geschichte und über die technischen Eigenschaften dieses Fahrzeugs nur wenige bis gar keine Informationen über das Original zu finden. Sobald weitere Informationen vorliegen, werden diese hier ergänzt.
Ein hervorragendes Modell einer Sowjetischen Straßenwalze des Typs DU-11 (D-469A) im Maßstab 1/35 des Russischen Herstellers Red Iron Models. Das Modell besteht aus einer Vielzahl an Resinteilen, wird ergänzt durch Fotoätzteile, Draht und Decals. Weiterhin liegt eine Bauanleitung in Heftform inklusive farbigen Bemalungsvorschlägen bei, die sich hinter keinem Großserienmodell verstecken muss.
Sowohl die Detaillierung als auch die Qualität der Bauteile ist hervorragend und sucht seines Gleichen. Einige Bauteile sind dermaßen fein gefertigt, dass das Versäubern allerhöchste Aufmerksamkeit fordert, um hierbei keine Teile zu beschädigen (Hebel, Motorteile, Lenkrad), andere Teile sind so dünn, dass man beinahe hindurch schauen kann. Die Anzeigen für den Fahrer sind im Bauplan abgedruckt, müssen dann ausgeschnitten und von hinten an die Anzeigetafel geklebt werden - eine hervorragende Lösung, die ein tolles Ergebnis liefert!
Ein wunderschöner Bausatz mit viel Liebe zum Detail, der allerdings auch seinen Preis einfordert. Das Modell selbst ist bereits nicht gerade günstig, dazu ist die Beschaffung (bisher ausschließlich aus Russland) schwierig und mit zusätzlichen Kosten verbunden. Das Ergebnis aber entschuldigt alle Aufwände - das Modell ist jeden Cent wert!
Der Motor der Straßenwalze besteht aus einer Vielzahl an sauber gefertigter und detailreicher Resinteile. Auffallend ist hierbei, dass die Teile allesamt entweder Montagestifte oder Aufnahmepunkte, die mal bei Kleinserienbausätzen sonst eher seltener findet. Das Getriebe wird anschließend zusammengesetzt, wobei hier extrem feine Resinteile verbaut werden, die sehr sorgfältig versäubert und verbaut werden müssen, um nicht beschädigt zu werden. Anchließend wird das Getriebe am Motor angebaut und zum Ausrichten in den Fahrzeugrahmen lose eingesetzt. Es werden nun diverse Leitungen aus dünnem Draht ergänzt (Fotos als Vorlage), sowie aus Draht gefertigtes Steuergestänge am Getriebe (im Bauplan dargestellt). Die Detaillierung ist hervorragend, so dass der Motor ein kleines "Modell im Modell" darstellt - und die seitlichen Motorabdeckungen auf jeden Fall geöffnet dargestellt werden müssen.
Der Aufbau selbst besteht aus mehreren Einzelteilen, die zunächst in einzelnen Baugruppen zusammengesetzt werden. Die Seitenwände am Steuerplatz müssen zunächst jedoch vorsichtig versäubert werden, so dass die angegossenen, halbrunden Griffe am Heck nicht beschädigt werden. Die Anzeigen im Armaturenbrett erhalten später noch von der Rückseite entsprechende Anzeigen, die aus dem Bauplan ausgeschnitten werden müssen. Es folgen bei beiden Baugruppen nun weitere Details aus kleinen Resinteilen und Draht.
Zunächst erhalten alle Baugruppen eine schwarze Grundierung, auf die dann ein dunkles Braun wolkig und unregelmäßig auflackiert wird. Es folgen dann mehrere Schichten Haarspray als Basis für das Chipping. Die eigentliche Lackierung erfolgt dann mit Farben von Lifecolor in Gelb (Motor und Motorabdeckung), Blau (Rahmen, Steuerstand, Seitenteile) und Rot (Rollen). Sobald die Farben getrocknet sind, werden diese mit einem Zahnstocher, Pinsel und viel Wasser wieder teilweise abgetragen, so dass eine beschädigte Lackierung zurückbleibt und die darunter liegenden Farbschichten wieder zum Vorschein kommen. Eine Schicht Klarlack versiegelt alles als Basis für die nun folgenden Decals und das Weathering.
Dem Bausatz liegen hervorragende Decals zur Darstellung mehrer Versionen dar. Die für die gewählte Farbvariante werden ausgeschnitten und an den jeweiligen Positionen angebracht, nach dem Trocknen dann mit mattem Klarlack fixiert und somit dauerhaft geschützt. Die Anzeigen im "Armaturenbrett" werden aus dem Bauplan ausgeschnitten und von hinten hinter das Armaturenbrett geklebt, die Verglasung entsteht dann mit Holzleim. Die seitlichen Motorabdeckungen werden nun ebenfalls schwarz und dunkelbraun lackiert und mit Chipping Medium vorbereitet, dann von der Außenseite blau, von der Innenseite grau lackiert, dann mit einem dezenten Chipping versehen. Die Laufflächen der Rollen werden rostfarben, dann mit Vallejos Metallfarben eisenfarbig lackiert und mit einem Borstenpinsel in Fahrtrichtung strukturiert.
Nach Fertigstellung der eigentlichen Lackierung erhält das gesamte Fahrzeug zunächst einen rostbraunen Filter (Rust Streaks) von AK Interactive. Der Motor wird dann mit schwarzer Ölfarbe noch stärker gealtert und verschmutzt, wohingegen am restlichen Fahrzeug mit einem hellbeigen Washing noch Regenspuren dargestellt werden. Mit schwarzen Pigmenten wird Rus am Auspuff dargestellt, mit Tamiya Smoke ausgelaufenes Öl am Motor, sowie Fett an den Laufrollen sowie an den Scharnieren der seitlichen Motorabdeckungen. Weitere Pigmente kommen im seitlichen Bereich hinter der vorderen Laufrolle zur Anwendung, sowie im Fahrerraum. Mit Metallpigmenten wird blanker Stahl an Kanten, Ecken und dem Boden des Fahrerplatzes dargestellt, ebenso werden hiermit die Laufrollen nochmals nachpoliert.
Der Motor wird dann auf dem Rahmen ausgerichtet und verklebt, dann die fertig gestellte hintere Verkleidung mitsamt Fahrerplatz am Rahmen montiert und der Vorbau samt Seitenverkleidung ergänzt. Die obere Motorabdeckung wird dann aufgesetzt und verklebt. Alle Baugruppen passen einwandfrei. Der separat zusammengesetzte Sitz aus passend abgelängtem und gebogenem Draht, Sitzpolster und Lehne wird lackiert, gealtert und montiert, das feine Lenkrad und weitere Hebel ergänzt. An der vorderen Laufrolle werden nun die weiteren Details ergänzt, wobei hierfür je Seite zwei Federn aus dünnem Draht gewickelt und montiert werden, bevor dann das Fahrzeug vollständig zusammengesetzt und letzte Details ergänzt werden können. Es wird nur auf einer Seite die Motorabdeckung in geöffnetem Zustand angebracht, auf der anderen Seite bleibt diese separat.
Das Display für die Straßenwalze entsteht auf einem weißen Holzmalgrund als Basis, auf welches zunächst für den Straßenbelag ein passendes Stück feines, schwarzes Schleifpapier aufgeklebt wird. Als Umrandung wird ein in passende Form gebogener Streifen Plastikprofil aufgeklebt, das Gelände dahinter dann mit Holzspachtel aufmodelliert. Die Umrandung außen entsteht ebenfalls aus Plastikprofil. Das Gelände wird dann schwarz grundiert und braun lackiert, bevor das Gras aufgestreut und farblich mit Beigetönen nachlackiert wird. Als Hintergrund der Vignette dient ein typisches, Sowjetisches Propagandaplakat, welches auf einem Plakatständer aus Plastikprofilen und -Platten aufgeklebt und mit Mattlack fixiert, dann mit Pigmenten etwas gealtert wird. Der Straßenausschnitt erhält noch eine leichte Alterung mit Pigmenten. Braunes Laub aus Birkensamen wird dann am Straßenrand und vereinzelt im Gras platziert und verklebt. Die Stimmung passt, die Straßenwalze kann nun dauerhaft auf der Straße abgestellt wird. Das kleine Diorama ist dann fertig gestellt.