Der Land Rover Tangi ist ein gepanzertes Fahrzeug auf Basis des Land Rover-Chassis und wurde bei der Polizei in Nordirland eingesetzt. Ursprünglich im Dienste der "Royal Ulster Constabulary" (RUC) und teilweise seit deren Umfirmierung in geringen Stückzahlen noch im Einsatz bei der Polizei in Nordirland . Entwickelt und gebaut wurde das Fahrzeug von eigenen Ingenieuren der Royal Ulster Constabulary.
Aufgrund der einzigartigen Bedrohung durch den Terrorismus in Nordirland verwendete die RUC schon lange gepanzerte Fahrzeuge, um die Polizeibeamten zu schützen. Auf Grundlage des Land Rovers, Reihe 1109 erschien 1957 das erste gepanzerte Polizeifahrzeug. Dieses bot einen Mindestschutz gegen Steine oder Flaschen. Ein weiterer Metallkäfig wurde über der Ladefläche angebracht, Fenster und Scheinwerfer am Fahrzeug wurden mit Gitter vor Geschossen geschützt. Jedoch boten der Käfig und Hartfaserplatten des Aufbaus keinen Schutz vor Feuerwaffen, so dass auf beiden Seiten der Ladeflächen Platten aus Panzerstahl, sowie ein Hecktüre aus Panzerstahl montiert wurden. Die RUC erkannte daher bald, dass ein neues Fahrzeug erforderlich war, um die Offiziere wirkungsvoll zu schützen. Das Ergebnis war der Hotspur Land Rover, benannt nach der Marke der Panzerplatten aus Wales, die für den Aufbau verwendet wurden. Das Fahrwerk stammte von der zivilen Variante des Land Rover 109 T-Modell. Unter dem Aluminiumdach des Serienfahrzeugs wurde ein weiteres Dach eingebaut aus Panzerstahl, das vor Molotowcocktails, Geschützfeuer und IEDs schützen sollte. Auf den Außenseiten des Fahrzeugs wurden ebenfalls Panzerstahlplatten angebracht. Sämtliche Fenster bestanden aus Panzerglas, ein weiteres Gitter konnte zusätzlich vor der Windschutzscheibe aufgeklappt werden. Aufgrund starker Verschleißerscheinungen des Hotspurs war jedoch bald eine neue Lösung erforderlich, um noch besser gepanzerte Fahrzeuge auf die Straße zu bekommen. Die Antwort war der Tangi.
Auf dem Chassis der zivilen Variante des Land Rovers Defender 110 wurde in den Werkstätten der "Royal Ulster Constabulary" der neue und dem Hotspur weit überlegene Tangi entworfen. Ausgestattet mit ferngesteuerten Scheinwerfern auf dem Dach, mit Gitter geschützte Warnleuchten, Brandschutzanlage und speziell abgedichtetem Motorraum (um ein Eindringen von Benzin und anderen flüssigen Brennstoffen zu verhindern). Der erste Tangi (Kennzeichnung HXI-3595 wurde am 16. Januar 1986 in Dienst gestellt und war dank Klimaanlage und Servolenkung bei den Beamten sehr beliebt. Vor allem jedoch bot er Schutz vor den meißten Waffen der IRA. In der letzten Version wird der Tangi noch heute häufig auf den Straßen in Nordirland gesehen.
Als Basisbausatz dient der Kit des Land Rover Defenders 110 von Hobbyboss. Von diesem wird neben den Bauteilen für den Rahmen und die Vorderachse nur wenig Verwendung finden. Der Rest des Bausatz wird dann übrig sein und anderweit genutzt oder veräußert werden. Der Umbaukit zum RUC Tangi stammt von Accurate Armour aus Schottland und besteht aus qualitativ hochwertigen Resin- und Fotoätzteilen. Weiterhin liegen neben Klarteilen der Scheinwerfer auch blau gefärbte Fenster und blau / rot gefärbte Klarteile für die Signalleuchten bei.
Der Baubeginn des Modells erfolgt mit dem Rahmen, welcher aus Teilen des Basisbausatz zusammengefügt wird. Hierbei gilt es bereits an dieser Stelle zu beachten, dass die Federungen vorn und hinten um jeweils 1mm gekürzt werden müssen, um später das Fahrzeug auf korrekter höhe darstellen zu können. Die Vorderachse wird ebenfalls aus dem Basisbausatz übernommen, die Hinterachse ist neu und stammt aus dem Umbaukit von Accurate Armour.
Das Fahrzeug erhält einen komplett neuen Motor aus Resin, bei dem sämtliche Anbauteile bereits angegossen sind. Weiterhin enthält der Motor feinste Leitungen und isolierte Rohre, die im Spritzgussverfahren nicht, oder nur schwer in dieser Qualität darstellbar wären. Die Getriebeeinheit stammt aus dem Kit von Hobbyboss und wird am Motor vor dem Einbau verklebt. Endgültig verklebt wird der Motor allerdings erst nach der Lackierung.
Nach Einbau des Motorblocks in den Fahrzeugrahmen wird das Hauptteil der Karosserie auf dem Rahmen verklebt. Der einteilige Body dient als Basis für sämtliche weiteren Auf- und Anbauten. Nachfolgend der Montage der Karosserie wird der Rahmen und der Motorblock als nächstes bereits lackiert, bevor dann der Vorbau vervollständigt werden kann. Andernfalls wäre hier später zur Lackierung kein Herankommen mehr möglich.
Nach einer Grundierung des gesamten Fahrzeugs mit Schwarz (Valleyo Black Primer) folgt die Bemalung des Motors & Motorraums. Auch wenn hiervon später nichts mehr zu sehen bleibt, wird dieser doch bemalt und gealtert. Nach Bemalung mit Eisenfarbe werden die Details mit Dunkelgrau, Rost, range und Weiß lackiert. Die Motorwand und die Radhäuser von Innen werden in Grau bemalt. Anschließend wird mit dunkelbrauner Ölfarbe ein Washing aufgetragen.
Es werden dann die Kotflügel und der Kühler montiert, anschließend die Motorhaube aufgeklebt. Vom Motor ist nun nichts mehr zu sehen, was zwar schade, aber aufgrund des bulligen Aussehens des Fahrzeugs dann zu verschmerzen sein sollte. Der Innenraum wird schwarz lackiert, das Armaturenbrett erhält weiße Ziffernblätter und farbige Schalter. Fahrer- und Beifahrersitz, sowie die Rückbänke werden mit Ölfarben braun lackiert. Die Gurte aus Ätzteilen werden Schwarz mit silbernen Schnallen.
Die Seitenwände werden mit dem Dach verklebt und auf dem Fahrzeugunterteil angepasst. Anschließend werden die flexiblen Zusatzpanzerungen links & rechts angebracht. Das Dach samt Seitenteilen bleibt loose bis nach der Lackierung, um später neben den Scheiben auch den Innenraum fertigstellen zu können. Hierzu wird bereits alles so angepasst dass später keine Nacharbeiten mehr notwendig sein werden.
Es werden nun weitere Resin- und Ätzteile ergänzt, so dass das Fahrzeug dann im nächsten Schritt lackiert werden kann. Diverse Bauteile bzw. Details werden dann anschließend erst montiert, bzw. nach der Lackierung noch mit dem Pinsel bemalt. Die noch fehlenden Türen werden später in geöffnetem Zustand dargestellt.
Nach der Lackierung des Exterieurs in Hellgrau per Airbrush werden sämtliche Details mit dem Pinsel ausgemalt, bevor dann nach einer Schicht Klarlack die Decals aufgebracht und mit Mattlack geschützt werden. Anschließend folgt ein Washing mit stark verdünnter, brauner Ölfarbe, so dass dann sämtliche Scheinwerfer, sowie die Verglasung der Fenster angebracht werden können. Ebenso die Gitter an den Scheinwerfern (Ätzteile), sowie die abgeklappte Vergitterung der Frontscheibe.
Es werden anschließend die Radhäuser sowie die Räder selbst mit Pigmenten verschmutzt, anschließend die Reifenflanken und Profile mit Tyreblack trocken gemalt, danach am Fahrzeug montiert. Die letzten Schritte beinhalten dann noch die Suchscheinwerfer auf dem Dach, Signalleuchten und letzte Kleinteile, sowie die geöffnet dargestellten Türen. Der durch die geöffneten Türen einsehbare Innenraum wird ebenfalls mit Pigmenten dezent verschmutzt.