Die Heinrich Lanz AG fertigte zwischen 1921 und 1957 Ackerschlepper unter der offiziellen Bezeichnung Lanz Bulldog in Mannheim. Diese Traktoren prägten durch ihre Bezeichnung den umgangssprachlichen Beinahmen "Bulldog" als generelle Bezeichnung für Ackerschlepper.
Die Bezeichnung wurde abgeleitet vom ursprünglichen Aussehen der ersten Bulldog-Motoren, die eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Gesicht des Hundes aufwiesen. 1921 wurde der erste Radschlepper in Leipzig präsentiert und gilt als der tatsächliche "Ur-Bulldog". Die enorme Robustheit und seine Einfachheit wurden der Erfolg des Traktors, dazu ein relativ kostengünstiger Unterhalt durch den Antrieb mit Rohöl (günstiger und zuverlässiger als damalige Dieselmotoren). Sowohl in Zugleistung, Verbrauch und Technik waren die Lanz Bulldogs den Dieselfahrzeugen jedoch meist unterlegen.
Der Tschechische Kleinserienhersteller Plus Model bietet ein wunderschönes, kleines Modell des Lanz Bulldogs 30 HP im Maßstab 1/35 an. Der Bausatz wurde - völlig zu recht - 1999 Modell des Jahres.
Neben einer kleinen Anzahl an Resinteilen in hervorragender Qualität beinhaltet der Lieferumfang eine Platine mit vergleichsweise vielen Fotoätzteilen, Draht in verschiedenen Stärken sowie Decals
für eine zivile und eine militärische Version bei.
Der Bauplan ist, wie bei Plus Model bis heute üblich, in gezeichneter Form beiliegend, lässt aber keinerlei Fragen zum Bau offen. Die Passgenauigkeit ist tadellos, der Bau erfolgt ohne Probleme, bevor dann die Lackierung mit Farben von Lifecolor und Vallejo erfolgt. Für das Weathering mit Washes und Pigmenten kommen Produkte von AK Interactive zur Verwendung.
ASSEMBLING:
Plus Model bietet mit dem Modell des Lanz Bulldog eine wunderschön detaillierte Replik des urspünglichsten aller Traktoren an. Die Resinteile sind von hervorragender Qualität und können vor der
Lackierung bereits vollständig zusammengefügt werden. Speziell im Fahrerbereich kommt eine Vielzahl an Fotoätzteilen zur Anwendung, die passend in Form gebogen werden müssen, bevor diese dann am
Fahrzeug montiert werden können. Im Motorbereich werden diverse Leitungen aus dünnem Draht ergänzt. Zur einfacheren Lackierung verbleiben die Räder erstmals noch separat und werden dann erst
später montiert.
PAINTING + WEATHERING:
Die Baurgruppen werden zunächst mit Vallejo's Black Primer grundiert, bevor diverse Brauntöne lasierend als Basis für die Darstellung von Lackschäden aufgetragen werden. Nach einem Auftrag Heavy Chipping Medium von AK Interactive erfolgt die eigentliche Lackierung des Traktors in Grün (Lifecolor) und Schwarz (Tamiya) sowie der Felgen in Rot (Vallejo). Mit einem Borstenpinsel und einem Zahnstocher erfolgt die Darstellung von Beschädigungen, bevor dann die Decals aufgebracht und das Modell mit Mattlack versiegelt wird. Diverse Washings von AK Interactive sorgen für den gebrauchten Look des Traktors, bevor dieses dann mit Pigmenten verschmutzt wird. Abschließend wird blankes Metall mit Pigmenten und Grafit, Rost mit Farben aus dem "Rust & Dust Set" von Lifecolor, Ruß und ausgelaufenes Öl dargestellt, bevor dann die Räder am Fahrzeug montiert werden.
FERTIGSTELLUNG + BASE:
Das kleine Modell wird auf einer kleinen Base präsentiert, die einen Ausschnitt eines Feldweges darstellen soll. Hierzu wird das Gelände grob mit Holzsspachtel auf einem weißen Malgrund modelliert, bevor dann feine Erde und Sand aufgestreut wird. Nach dem Lackieren der Bodenfläche werden Gras, Büsche und Blumen ergänzt und verleihen dem kleinen Diorama Leben. Zuletzt wird der Traktor farblich noch an die Base angepasst.