Die Haunebu II, auch genannt "Reichsflugscheibe" ist ein untertassenförmiges Flugobjekt, das in diversen Mythen, Verschwörungstheorien und Science-Fiction Novellen behandelt wird. Schenkt man diesen Theorien Glauben, dann soll das Objekt von den Nationalsoziallisten entwickelt und auch getestet worden sein - es gibt jedoch keinerlei Belege hierfür. Weder historischer, noch technischer Art. Allerdings findet das Objekt unter verschiedensten Bezeichnungen immer wieder Einzug als "Nazi-Technologie" in pseudowissenschaftliche Literaturen, dann unter Bezeichnungen wie bspw. "Vergeltungswaffe 7", "Rundflugzeug", "Projekt Feuerball" oder eben "Hauneburg-Gerät" / "Haunebu".
Derartigen, auf Scheibenform basierenden Flugobjekten werden enorme Flugleistungen zugeschrieben, die auf zukünftigen, öffentlich unbekannten und geheim gehaltenen Technologien basieren sollen. Als angebliche Beweise für die Existenz dieser Objekte dienen entweder schlechte schwarzweiß Fotos oder angebliche Konstruktionsskizzen. Angeblich wurde im KZ Mauthausen an der Entwicklung geheimster Antriebstechnologien unter der Bezeichnung "Repulsine" gearbeitet. wobei die Schwerkraft durch ein so genanntes "freies Schweben" überwunden werden sollte. Einen Nachweis für die Funktionsfähigkeit dieser Technologie wurde nie nachgewiesen, da - wie so oft - alle Unterlagen vor Kriegsende vernichtet worden sein sollen.
In der Nachkriegszeit fällt die Bezeichnung "Reichsflugscheibe" häufig in Verbindung mit der Flucht hochrangiger NS-Größen nach Neuschwabenland in der Antarktis. Auch in divsersen Filmen fand das Objekt Einzug, so flogen die Nazis beispielswiese im Film "Iron Sky" mit mehreren Reichflugscheiben von der Antarktis bis zum Mond.
Der Amerikanische Hersteller Squadron Models bietet als erste eigene Neuentwicklung ein Modell der Reichsflugscheibe "Haunebu II" im Maßstab 1/72 an.
Insgesamt besteht der Spritzgussbausatz aus etwas mehr als 120 Einzelteilen bei einem Durchmesser von ca. 35,5cm wird das fertige Modell vergleichsweise groß. Der Rumpf besteht aus zwei Einzelteilen und wird um diverse Anbauteile auf der Unterseite, Fahrwerk und mehreren Waffentürmen ergänzt. Auf der Oberseite wird der eigentliche Turm ergänzt, auf dem die Hauptbewaffnung angebracht ist. Durch kleine Fenster ist ein Einblick in den Innenraum möglich, wo die Kommandobrücke mit Steuereinheiten, Steuerpults und Sitzen ebenfalls vorhanden und relativ gut detailliert wiedergegeben ist.
Eine hervorragende Bauanleitung in einer passenden, stylischen Aufmachung ergänzt den Bausatz, der für Fans von "What-iff"-Modellen ein Muss darstellt.
Optional bietet der Hersteller auch noch ein Bewaffnungsset an, das aus Resin gefertigte Geschützrohre beinhaltet, sowie auch ein Farben-Set mit der passenden Farbzusammenstellung aus dem Hause Vallejo, die es aber auch einzeln im Handel gibt.
Das Modell wurde für das Militärhistorische Museum der Bundeswehr in Dresden (www.mhmbw.de) gebaut, wo es seit dem 16. September im Rahmen einer Sonderausstellung zum Thema "Wunderwaffen? – Propaganda, Realität und Mythos - Sonderschau mit Vorträgen zu fliegenden NS-„Wunderwaffen"" zu sehen ist.
Zunächst werden die einzelnen Baugruppen soweit wie möglich vormontiert. Der zweigeteilte untere Teller zusammengesetzt und von der Innenseite verstärkt, dann die Fahrwerksklappen in geöffnetem Zustand montiert, anschließend die große und die vier kleine Kuppeln, in die die Geschützstationen bereits eingebaut werden. Die vier kleinen Kuppeln bleiben dreh- die Geschütze heb- und senkbar. Der Aufgang wird fertig gestellt und eingebaut, dieser bleibt auch im fertigen Zustand ausklapp- und einklappbar. Der obere "Teller" wird aus drei Teilen zusammengesetzt, ebenso der innere Ring mit den Fenstern für den Brückenaufbau, die Bodengruppe der Kommandobrücke und deren Abdeckung.
Sowohl der Innenraum als auch die Fahrwerksbereiche auf der Unterseite werden schwarz grundiert, anschließend mit Vallejo Metal Color Aluminium lackiert. Die Seitenwände im Innenraum erhalten eine blaugraue Farbe, die aus diversen Lifecolor-Farben angemischt wurde. Die Steuereinheiten werden in hellgrau, die Anzeigen selbst in schwarz, weiß, rot und grün lackiert. Ein Washing mit schwarz/brauner Ölfarbe im Innenbereich sowie eine leichte Politur der Bodenplatte sorgt für das finale Finish. Es werden dann Ober- und Unterseite sowie die runde Umkleidung der Kommandobrücke zusammengesetzt und für die Lackierung der Außenseite vorbereitet.
Nach Fertigstellung des Modells, mit Ausnahme der feinen Anbauteile, steht als nächstes die Lackierung an. Zunächst erhält das Modell ein Preshading mit schwarzer Farbe, womit die Ecken, Kanten und Nietenreihen der einzelnen Plattenstruktur überlackiert werden. Anschließend folgt die eigentliche Lackierung mit Farben von Lifecolor. Die Grundfarbe erfolgt in RLM78 Hellblau. Nach Maskierung der Grundfarbe werden die ersten Tarnmuster in RLM75 Grauviolett auflackiert, gefolgt von Tarnmuster in Dunkelgrün. Parallel wird das Fahrwerk in Aluminium, die Reifen in Tireblack lackiert, dann das Fahrwerk am an der Haunebu montiert. Es folgen die Decals, wobei auf die Hakenkreuze verzichtet wird. Nachdem die Decals vollständig getrocknet sind, werden diese mit mattem Klarlack dauerhaft fixiert und geschützt vor dem Weathering mit diversen Ölfarben in Form von Washings und Trockenmalen.
Das Modell befindet sich im Militärhistorische Museum der Bundeswehr in Dresden (www.mhmbw.de), wo es im Rahmen einer Sonderausstellung zum Thema "Wunderwaffen? – Propaganda, Realität und Mythos - Sonderschau mit Vorträgen zu fliegenden NS-„Wunderwaffen"" zu sehen ist.